Fütterungs-Controlling

Futtereffizienz im Auge behalten

Die Futterkosten stellen den größten Kostenblock in der Milchproduktion dar. Deshalb ist es gerade bei hohen Kraftfutterkosten wichtig, die Futtereffizienz regelmäßig zu kontrollieren. Denn nur wer viel Milch aus dem Futter ermelkt, kann Gewinn bringend produzieren.

Die Futterkosten können über die Wirtschaftlichkeit der Milchproduktion auf den Betrieben entscheiden. Denn sie bilden den größten Kostenblock. Über die Fütterung lässt sich dementsprechend viel Geld sparen. Dass zeigen z.B. die stark variierenden Futterkosten in Schleswig-Holstein, die bei den erfolgreichen Milchviehbetrieben bei 15,94 Cent, bei den weniger guten bei 21,24 Cent liegen.
Der Preis speziell für Zukauffuttermittel hat jedoch nur einen geringeren Einfluss auf die tatsächlichen Futterkosten. So ist auch die nach Preisen ausgerichtete Futtermittel- und Rationsoptimierung nur ein nachrangiges Steuerungsinstrument. Stattdessen muss die Beziehung zwischen Milchleistung und Futterkosten im Mittelpunkt stehen. So kann das Futter bei einer höheren Milchleistung teurer sein, ohne dass die Futterkosten pro Kilogramm Milch erhöht sind. Entscheidend ist hingegen die Fütterungseffizienz (ECM kg/Kuh und Tag dividiert durch kg TM/Kuh und Tag).

Auch Umwelt hat Einfluss auf die Futtereffizienz

Die Futtereffizienz wird von verschiedensten Faktoren beeinflusst:
  • Futterkomponenten und -qualität
  • Verdaulichkeit
  • Fütterungssystem, Kraftfutterzuteilung
  • Genetik
  • Leistungsniveau
  • Laktationsstadium
  • Alter
  • Gesundheit (bes. Stoffwechselgesundheit)
  • Kuhkomfort, Klima

In der Regel lautet das Ziel immer eine maximale Trockenmasse-Aufnahme durch die Kuh. Dies bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass die Fütterung auch einen maximalen wirtschaftlichen Erfolg zeigt. Denn nur wenn die Erhöhung der TM-Aufnahme auch eine Leistungssteigerung mit sich bringt, ist sie auch erfolgreich. Bei den Zielwerten für die Futtereffizienz (Übersicht 1) muss das Alter der Kühe und das Laktationsstadium betrachtet werden.
  • Futterkomponenten und -qualität
  • Verdaulichkeit
  • Fütterungssystem, Kraftfutterzuteilung
  • Genetik
  • Leistungsniveau
  • Laktationsstadium
  • Alter
  • Gesundheit (bes. Stoffwechselgesundheit)
  • Kuhkomfort, Klima

1. Versuch

2. Versuch

Versuch 1, ECM alle Tiere

Versuch 2, ECM alle Tiere

Versuch 1, ECM kg/kg TM alle Tiere

Versuch 2, ECM kg/kg TM alle Tiere

101 - 150 LT

32,6

31,8

1,66

1,61

151 - 200 LT

31,2

30,5

1,65

1,61

201 - 250 LT

30,2

29,4

1,54

1,57

251 - 300 LT

28,1

28,0

1,42

1,51

So zeigen z.B die Kühe zu Anfang der Laktation eine vermeintlich gute Futtereffizienz, weil sie bereits viel Milch geben aber die TM-Aufnahme noch im Ansteigen begriffen ist. Diese hohe Effizienz geht aber zu Lasten der Körperfettreserven, die für die hohen Leistungen abgebaut werden müssen. Der umgekehrte Fall ist im letzten Drittel der Laktation zu sehen. Hier müssen die Reserven wieder aufgefüllt werden. Die Futtereffizienz ist somit vermeintlich schlechter. Für alle Kühe, über alle Laktationen hinweg ergibt sich eine anzustrebende, durchschnittliche Futtereffizienz von 1,5. Werte die unter- bzw. oberhalb des Zielbereichs liegen, sollten nicht angestrebt werden (Fütterung uneffektiv bzw. Kühe leben von der Substanz).

Zu hoher Rohfaseranteil verschlechtert Futtereffizienz

Liegt die Futtereffizienz unterhalb des empfohlenen Bereichs, ist die Ration zu teuer. Folgende Ursachen können dafür in Betracht kommen:
  • Die Rohfaseranteile in der Ration sind zu hoch. Damit fällt die Verdaulichkeit zu gering aus, die Nährstoff- und Energiedichte ist zu gering.
  • Es herrscht eine Pansenazidose vor.
  • Die Kühe leiden unter Hitzestress oder einer Erkrankung.
  • Schlechte Futter-/Gärqualität
  • TMR ohne Gruppenfütterung. Die Spätlaktierer werden überversorgt.

Quelle: Dr. Katrin Mahlkow-Nerge, LWK Schleswig-Holstein

  • Die Rohfaseranteile in der Ration sind zu hoch. Damit fällt die Verdaulichkeit zu gering aus, die Nährstoff- und Energiedichte ist zu gering.
  • Es herrscht eine Pansenazidose vor.
  • Die Kühe leiden unter Hitzestress oder einer Erkrankung.
  • Schlechte Futter-/Gärqualität
  • TMR ohne Gruppenfütterung. Die Spätlaktierer werden überversorgt.