Aufgeschlossener Weizen: Alternative zu Gerste

In Milchviehrationen kann Gerste durch Weizen ausgetauscht werden. Allerdings sollte der Weizen dann zuvor aufgeschlossen werden.

Bis zu 20 % aufgeschlossener Weizen (gedämpft, gequetscht) kann in Milchviehrationen eingesetzt werden, ohne dass bei Milchkühen Leistungseinbrüche oder eine Azidose befürchtet werden muss.
Dies ist das Ergebnis eines an der Universität Alberta (Kanada) durchgeführten Fütterungsversuches. Obwohl Weizen der Geste im Protein- und Energiegehalt überlegen ist, wird oft Gerste in höheren Anteilen in Rationen verfüttert. Viele Milchviehhalter befürchten, dass hohe Weizenanteile aufgrund des hohen Stärkegehalts und dessen schneller Abbaurate eine Übersäuerung des Pansens (Azidose) provoziert. Doch ob diese Befürchtung ihre Berechtigung hat, das haben kürzlich die Fütterungsexperten der Universität Alberta überprüft. In der Studie wurden drei verschiedene Rationen an 12 Kühe verfüttert. Die Rationen enthielten die folgenden Getreideanteile:
  • 0 % Weizen und  29,6 % Gerste (18,9 % Stärke in der TM)
  • 10,1 % Weizen und 19,5 % Gerste (21,4 % Stärke in der TM)
  • 20,0 % Weizen und  9,5 % Gerste (21,8 % Stärke in der TM)

  • 0 % Weizen und  29,6 % Gerste (18,9 % Stärke in der TM)
  • 10,1 % Weizen und 19,5 % Gerste (21,4 % Stärke in der TM)
  • 20,0 % Weizen und  9,5 % Gerste (21,8 % Stärke in der TM)

Das Getreide wurde in gequetschter und gedämpfter Form der Ration zugegeben. Sechs der 12 Kühe hatten eine Pansenfistel zur Entnahme der Pansenflüssigkeit.
Ergebnisse:
  • Die Trockenmasseaufnahme veränderte sich nicht durch die unterschiedlichen Getreideanteile.
  • Auch die Milchleistung und die Milchinhaltsstoffe wurden nicht von der Getreideart oder Menge beeinflusst. Einzig der Milcheiweißgehalt (in %) fiel bei 10 % Weizenanteilen mit 2,98 geringer aus (20 % Weizen: 3,06 % Milcheiweiß; 0 % Weizen: 3,09 % Milcheiweiß).
  • Bei Fütterung der Weizen haltigen Rationen fiel der pH im Pansen geringfügig geringer aus (pH 6,36) im Vergleich zu der Ration, die ausschließlich Gerste enthielt (pH 6,44). Auch wurden bei Vorlage der Weizen haltigen Rationen höhere Ammoniakanteile (11,49 zu 8,10 mg/dL) und mehr freie Fettsäuren (121 zu 113 mmol) im Pansensaft gemessen.
  • Das Azetat: Propionat-Verhältnis war bei den Weizen-Rationen enger als bei Kühen, die nur Gerste fraßen. Zwischen den beiden Weizengruppen (10 % vs. 20 % Weizen) konnten aber keine Unterschiede beobachtet werden.
  • Die Verdaulichkeit der Rationen (Trockenmasse, Rohprotein, ADF und NDF) wurden nicht von der Weizenfütterung beeinflusst.

 
  • Die Trockenmasseaufnahme veränderte sich nicht durch die unterschiedlichen Getreideanteile.
  • Auch die Milchleistung und die Milchinhaltsstoffe wurden nicht von der Getreideart oder Menge beeinflusst. Einzig der Milcheiweißgehalt (in %) fiel bei 10 % Weizenanteilen mit 2,98 geringer aus (20 % Weizen: 3,06 % Milcheiweiß; 0 % Weizen: 3,09 % Milcheiweiß).
  • Bei Fütterung der Weizen haltigen Rationen fiel der pH im Pansen geringfügig geringer aus (pH 6,36) im Vergleich zu der Ration, die ausschließlich Gerste enthielt (pH 6,44). Auch wurden bei Vorlage der Weizen haltigen Rationen höhere Ammoniakanteile (11,49 zu 8,10 mg/dL) und mehr freie Fettsäuren (121 zu 113 mmol) im Pansensaft gemessen.
  • Das Azetat: Propionat-Verhältnis war bei den Weizen-Rationen enger als bei Kühen, die nur Gerste fraßen. Zwischen den beiden Weizengruppen (10 % vs. 20 % Weizen) konnten aber keine Unterschiede beobachtet werden.
  • Die Verdaulichkeit der Rationen (Trockenmasse, Rohprotein, ADF und NDF) wurden nicht von der Weizenfütterung beeinflusst.