Alfred Berger

„Nur, wenn man Kühe liebt, kann man erfolgreich Milch erzeugen“, ist Alfred Berger überzeugt. Mit seiner Frau Karin und ihren beiden Töchtern Anna (19) und Theresa (14) lebt er auf dem Hof. Karin und ein Azubi helfen bei der Versorgung der 110 Fleckviehkühe plus Nachzucht. Der 49-Jährige achtet auf ein hohes Maß an Tierwohl: Jedem Tier, vom Kalb bis zur Kuh, steht ein Fress- sowie ein Liegeplatz zur Verfügung. Die Trockensteher und Transitkühe können sich auf einer großzügigen, mit Stroh eingestreuten Liegefläche ausstrecken: „Damit die Tiere ihr Leistungspotenzial ausnutzen können, muss ich ihnen einen komfortablen Stall bieten.“ Die Herdenleistung von 10.500 kg mit 4,2% Fett, 3,6% Eiweiß und durchschnittlich 120.000 Zellen geben ihm recht. Die durchschnittliche Lebensleistung der Herde liegt bei 30.000 kg Milch. Beeindruckend: Viele Kühe haben einen Stammbaum, der bis ins Jahr 1937 zurückgeht. Neben der Milcherzeugung ist die Bullenzucht das zweite Standbein des Betriebes: Pro Jahr werden 30 männliche Fleckviehkälber aufgezogen. Je die Hälfte wird ab Hof verkauft oder geht zur Auktion. Der Fleckviehbulle Wattberg, einer der derzeitigen Top-Vererber, stammt übrigens vom Hof Berger.
Seiner Tochter Anna hat Alfred Berger die Leidenschaft für Kühe vererbt. Sie hat großes Interesse an der Milchkuhhaltung und -zucht. Gerade absolviert sie neben ihrem dualen BWL-Studium noch eine Ausbildung zur Preisrichterin. Ob sie den Betrieb mal übernimmt? „Schön wäre das, aber ich würde sie nie dazu verpflichten“, erklärt der Züchter. In naher Zukunft plant Berger keine größeren Veränderungen: „Ich muss nicht mehr Kühe halten, die knappen Flächen hier lassen das ohnehin nicht zu. Und meiner Familie geht es gut, meine Tiere sind gesund. Was will ich mehr?– kk –