Eine hohe Auslastung am Melkroboter gelingt nur, wenn die Fütterung passt. Besonders knifflig ist dabei die Kraftfuttergabe am Roboter. Hier ein paar Tipps!
Melken, fressen, liegen: Bei herkömmlichen Melksystemen sind diese Bereiche voneinander getrennt. In Roboterbetrieben (AMS) gehen sie jedoch fließend ineinander über. Kraftfutter gefressen...
Eine hohe Auslastung am Melkroboter gelingt nur, wenn die Fütterung passt. Besonders knifflig ist dabei die Kraftfuttergabe am Roboter. Hier ein paar Tipps!
Melken, fressen, liegen: Bei herkömmlichen Melksystemen sind diese Bereiche voneinander getrennt. In Roboterbetrieben (AMS) gehen sie jedoch fließend ineinander über. Kraftfutter gefressen wird in der Melkbox, an den Futtertisch gelangen die Kühe beim gelenkten Kuhverkehr nur durch Selektionstore. Was muss man bei der Fütterung also beherzigen, damit die Herde sich bewegt, die Melkfrequenz passt und altmelkende Kühe nicht verfetten?
Wiederkäuergerecht gilt immer
Vor der Rationsgestaltung sollte man sich der Mindestziele bewusst sein, die es u.a. durch die Rationsgestaltung zu erzielen gilt:
- Kühe sollen freiwillig zum Roboter laufen. Maximal fünf Prozent der Kühe sollten nachgetrieben werden.
- Es sollte eine Herdenleistung von mindestens 30 Liter Milch erzielt werden (der durchschnittliche Laktationstag der Herde sollte beim 170. bis 180. Laktationstag liegen).
- 2,8 bis 3,0 Melkungen am Tag.
- 10 bis 13 Liter pro Melkung.
- Im freien Kuhverkehr sollten die Zahl der Verweigerungen mehr als 50 Prozent der gewünschten Melkungen betragen.
- Im gelenkten Kuhverkehr sollten mindestens 12 Torbewegungen pro Kuh erfolgen.
- Der Kraftfutterverbrauch sollte zwischen 250 bis 280 g/Liter Milch liegen.
- Kühe sollen freiwillig zum Roboter laufen. Maximal fünf Prozent der Kühe sollten nachgetrieben werden.
- Es sollte eine Herdenleistung von mindestens 30 Liter Milch erzielt werden (der durchschnittliche Laktationstag der Herde sollte beim 170. bis 180. Laktationstag liegen).
- 2,8 bis 3,0 Melkungen am Tag.
- 10 bis 13 Liter pro Melkung.
- Im freien Kuhverkehr sollten die Zahl der Verweigerungen mehr als 50 Prozent der gewünschten Melkungen betragen.
- Im gelenkten Kuhverkehr sollten mindestens 12 Torbewegungen pro Kuh erfolgen.
- Der Kraftfutterverbrauch sollte zwischen 250 bis 280 g/Liter Milch liegen.
Diese Ziele im Hinterkopf lässt sich eine (betriebsindividuelle) Ration gestalten. Dabei gelten zuerst einmal die gleichen Grundsätze wie in der konventionellen Fütterung. Dazu gehört eine hohe Qualität (Inhaltsstoffe, Hygiene) der Komponenten und eine, an den Bedarf der Kühe angepasste, Ration. Anders als bei konventionellen Melksystemen ist jedoch, dass die Energie- und Eiweißversorgung nicht allein über den Futtertisch, sondern auch über die Melkbox erfolgt. Die Ration wird als eine Teil-TMR vorgelegt. Ihr Energiegehalt errechnet sich aus der durchschnittlichen Herdenleistung abzüglich 5 bis 7 kg Milch. Bei einer mittleren Leistung von 32 kg müsste die Ration damit auf ein Leistungsniveau von 25 bis 27 kg Milch ausgelegt werden. Bei einem höheren Energiegehalt in der Ration und damit einer niedrigeren Kraftfuttergabe in der Melkbox, verringert sich der Anreiz für Kühe (vor allem beim freien Kuhverkehr) zum Melken zu gehen. Zudem steigert ein höherer Energiegehalt das Risiko, dass Altmelker verfetten. Die Ration sollte sowohl für den nXP- als auch den Energiegehalt ausgeglichen sein.
Da die Kühe am Roboter innerhalb kurzer Zeit hohe Kraftfuttermengen aufnehmen, und damit der Pansen belastet wird, ist eine gute Strukturversorgung (400 g strukturierte Rohfaser pro 100 kg Körpergewicht) unumgänglich (Übersicht 1).
Gezielt auswählen
Die Auswahl des Kraftfutters (Schmackhaftigkeit) hat Einfluss auf das Verhalten der Kühe. Deshalb sollten folgende Kriterien bei der Wahl berücksichtigt werden:
- Kraftfutter mit der Energiestufe 4 (Altmelker 3). So lässt sich eine um 5 bis 7% geringere Kraftfuttermenge bei gleicher Energiemenge füttern. Mehr Platz für Grundfutter.
- Konstante Zusammensetzung der Kraftfuttersorte. Eine offene Deklaration zeigt die genauen Anteile.
- Schmackhafte, langsam verdauliche Komponenten (Übers. 2). So lassen sich Schwankungen im Pansenmilieu begrenzen. Daher max. zehn Prozent Getreide einsetzen.
- Bei hohen Herdenleistungen ist der Einsatz von geschütztem Eiweiß sinnvoll.
- Der Rohfettgehalt sollte maximal bei vier Prozent liegen.
- Die RNB sollte bei maximal 1 bis 2 g pro kg Kraftfutter liegen.
- Zum Kraftfutter kann gegebenenfalls ein Ausgleichsfutter (Eiweiß, Energie) gefüttert werden.
- Kühe können Pellets in einer kürzeren Zeiteinheit aufnehmen als beispielsweise Mehlfutter.
- Kraftfutter mit der Energiestufe 4 (Altmelker 3). So lässt sich eine um 5 bis 7% geringere Kraftfuttermenge bei gleicher Energiemenge füttern. Mehr Platz für Grundfutter.
- Konstante Zusammensetzung der Kraftfuttersorte. Eine offene Deklaration zeigt die genauen Anteile.
- Schmackhafte, langsam verdauliche Komponenten (Übers. 2). So lassen sich Schwankungen im Pansenmilieu begrenzen. Daher max. zehn Prozent Getreide einsetzen.
- Bei hohen Herdenleistungen ist der Einsatz von geschütztem Eiweiß sinnvoll.
- Der Rohfettgehalt sollte maximal bei vier Prozent liegen.
- Die RNB sollte bei maximal 1 bis 2 g pro kg Kraftfutter liegen.
- Zum Kraftfutter kann gegebenenfalls ein Ausgleichsfutter (Eiweiß, Energie) gefüttert werden.
- Kühe können Pellets in einer kürzeren Zeiteinheit aufnehmen als beispielsweise Mehlfutter.
Die Kraftfuttergaben sollten nicht zu schnell gesteigert werden. Als Richtschnur kann gelten: In der Anfütterungsphase (14 Tage vor der Kalbung) bis zum Abkalben 2 bis 3 kg Kraftfutter (nicht das Kraftfutter am Futtertisch vergessen). Anschließend die Kraftfuttermenge stetig um 200 g (Färsen) bis 220 – 250 g (Kühe) pro Tag bis zur Maximalmenge steigern. Diese Menge mindestens bis zum 70. – 80. Laktationstag halten. Anschließend Menge je nach Leistung reduzieren (100 bis 300 g KF pro Tag). Maximal sollten die Kühe 12 bis 13 kg Kraftfutter (inklusive des Kraftfutters am Trog, bei langsam abbaubaren Komponenten) erhalten. Die Gesamtmenge muss jedoch betriebsindividuell (!) festgelegt werden. Dabei muss man auch beachten, dass mit steigender Kraftfutteraufnahme, die TM-Aufnahme am Futtertisch sinken kann.
Pro Melkung sollten maximal 2 bis 2,5 kg Kraftfutter dosiert werden, sonst kann es zu großen Restfuttermengen kommen. Die Auswurfmenge sollte bei 400 g pro Minute liegen. Wichtig ist es, die Kraftfutterdosierung (besonders bei Futterwechsel) regelmäßig zu kalibrieren. Praktisch ist auch die Gabe von Propylenglykol über den Roboter zur Ketoseprophylaxe. Bei Akzeptanzproblemen lässt sich Propylenglykol mit Glycerin (schmackhaft) im Verhältnis 3:1 verschneiden.
Ist eine weitere Kraftfutterstation neben dem AMS im Einsatz, muss diese unbedingt mit dem Melkroboter kommunizieren. Sonst kann es passieren, dass eine Kuh nach dem Melken Kraftfutter in der Station abholt.
Ranschieben, ranschieben,…
Für eine aktive Bewegung der Kühe und damit eine optimale Auslastung des AMS ist es von Vorteil, pro Tag mindestens zweimal frisches Futter vorzulegen und es mehrmals (Optimum alle zwei Stunden) nachzuschieben. Ideal ist es, wenn nach einer Futtervorlage maximal 50 bis 60% der Kühe am Futtertisch stehen. Sind hier mehr Kühe, wird das Melken gestört.
Der Futtertisch sollte nie leer sein (auf 3% Restfutter füttern) und die Reste erst unmittelbar vor der frischen Futtervorlage weggeräumt werden. So wird die Herde gleichmäßig bewegt, ohne dass Aktivitätsspitzen bei den Kühen im Tagesverlauf auftreten. Besonders wichtig ist diese kontinuierliche Futtervorlage für Färsen und rangniedrige Kühe. Denn sie suchen die Roboter verstärkt in den „stressfreien“ Nachtstunden auf.
Eine Leistungsgruppe reicht
Beim Melkroboter wird in der Regel nur eine Leistungsgruppe eingerichtet. Größere Roboterbetriebe mit mehreren Boxen installieren häufiger Leistungsgruppen. Dabei ist zu beachten, dass je nach Milchmenge unterschiedliche Kuhzahlen pro Roboter gemolken werden können/müssen. Gerade in Niederleistungsgruppen melkt ein Roboter dann mehr Kühe. Für diese müssen ausreichend Liege- und Fressplätze zur Verfügung stehen. Bei der Bildung von Leistungsgruppen muss die Auslastung der Roboter im Fokus stehen. Diese sollte bei 150 bis 170 Melkungen und einer verkauften Milchmenge von mind. 1.850 kg (besser 2.000 kg) pro Melkroboter liegen. B. Ostermann-Palz