Die aktuellen Schlagzeilen:
Milchmenge: Höher als die letzten drei Jahre
So viel Milch wie dieses Jahr in der ersten Januarwoche an die Molkereien ging, gab es in den letzten drei Jahren nicht. Zu Beginn von 2023 liefern die Milcherzeuger 1,6 % mehr Milch im Vergleich zur Vorwoche. Damit liegt das Niveau 4,2 % oberhalb der Anlieferungen in der ersten Januarwoche im Jahr 2022 (siehe Grafik).
Rückgang der Milchkuhbestände hat sich verlangsamt
Zu Beginn des Jahres 2022 hatte die Milchmenge noch deutlich unterhalb der Vorjahre gelegen. Zum Ende des Jahres zog die Milchproduktion jedoch an. Das zeigt sich auch in der Entwicklung der Milchkuhbestände in Deutschland. Im November wurden 3,8 Mio. Milchkühe gehalten. Das sind 0,6 % weniger als im November 2021. Damit ist der Bestand innerhalb eines Jahres um knapp 23.000 Tiere gesunken. Das ist ein neuer Tiefstand. Ein Blick auf den Jahresverlauf zeigt jedoch, dass sich der Rückgang der gehaltenen Milchkühe verlangsamt hat. Im Vergleich zum Mai 2022 fiel das Minus mit 0,2 % geringer aus.
Es sei davon auszugehen, dass Milcherzeuger Kühe auf Grund der guten Auszahlungspreise in der Produktion ließen, die sonst bereits an den Schlachthof geliefert worden wären, so Denis Straet, Marktexperte der AMI, in einem Bericht. Das verdeutlicht sich auch in den Zahlen der geschlachteten Kühe. Im Zeitraum von Januar bis November 2022 gingen rund 10 % weniger Milchkühe zum Schlachter als im gleichen Zeitraum des Jahres 2021.
Spotmilchpreise weiter gesunken
Die Entspannung der Rohstoffsituation für die Molkereien macht sich in den immer schwächeren Spotmilchpreisen bemerkbar. In der dritten Kalenderwoche sank der Spotmilchpreis im Bundesdurchschnitt um 3,25 € auf 31,25 €/100 kg ab. Das geht aus aktuellen Zahlen der DCA-Berichterstattung hervor. Der Durchschnittspreis liegt um 17,25 € bzw. 35,5 % unterhalb des Vorjahresniveaus und erreicht somit den tiefsten Punkt in den letzten zwei Jahren.
- Im Süden sinkt der Preis nicht ganz so rapide wie im Norden Deutschlands und erreicht ein Niveau von 32,50 €/100 kg.
- Im Norden Deutschlands sinkt der Spotmilchpreis auf 30,00 €/100 kg ab.
Die Auszahlungspreise an die Landwirte werden sich mit Sicherheit senken!“
Rik Loeters, Trigona Dairy Trade
Auf Grund der aktuellen Lage am Spotmarkt prognostiziert Rik Loeters, Trigona Dairy Trade, einen sicheren Rückgang der Auszahlungspreise an die Landwirte. Er erwartet, dass im kommenden Monat 5 bis 10 €/100 kg weniger gezahlt werden. „Wir befinden uns definitiv im Abwärtstrend an den Milchmärkten, aber auch der endet irgendwann“, so der Marktexperte.
Rückgänge von fünf bis zehn Cent in den nächsten Monaten
Dass die Milchpreise zurück gehen werden, ist mittlerweile allen am Markt klar. Auch der monatlich vom Institut für Ernährungswirtschaft (ife) ermittelte Kieler Rohstoffwert, welcher als guter Indikator der Milchpreise in den kommenden Monaten gilt, zeigt den Abwärtstrend bereits deutlich an. Im Dezember verringert dieser sich um vier Cent bzw. 7,7 % von vorherigen 51,9 Cent/kg auf 48,9 Cent/kg.
Dem Kieler Rohstoffwert folgend dürften die Milchpreise in den ersten drei Monaten des Jahres auf ein Niveau um die 55 Cent/kg zurück fallen und wenn keine Trendumkehr am Markt geschieht noch weiter abwärts Richtung der 45 Cent/kg steuern.
Magermilchpulver weiterhin schwächer
Der Markt für Magermilchpulver entwickelt sich weiter schwächer. Ein ruhiges Exportgeschäft, abwartende Einkäufer und ein ausreichendes Angebot lassen die Preise für Magermilchpulver in Futter- und Lebensmittelqualität weiter sinken.
Der Nachfrage steht ein ausreichendes Angebot gegenüber.“
Monika Wohlfarth, Geschäftsführerin ZMB
Butterpreise um durchschnittlich zehn Cent gefallen
In der letzten Woche standen die Neuverhandlungen der Butterpreise zwischen Molkereien und Handel an. Die Preisspanne von geformter Markenbutter (250 g) fiel im unteren Segment um 14 Cent und im oberen Segment um sechs Cent auf eine Spanne von 7,25 bis 7,60 €/kg. Die Süddeutsche Butter. und Käsebörse e.V. Kempten berichtet aufgrund gesunkener Butterpreise von einem belebten Absatz der 250-g Päckchen.
Quelle: u.a. ZMB, VMB, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, AMI, MIV, moproweb.de, ife, BLE, DCA, TrigonaDairyTrade, MIR, milchland.de, AgE, Rabobank, MEG Milch Board, ZuivelNL
Mit einer Wärmepumpe kühlt Cord Lilie seine Milch und heizt gleichzeitig mehrere Wohnhäuser. Das spart Heizöl, ist klimafreundlich und erhöht die Akzeptanz.