Aktueller Markt

Milchwoche: Unter 46 Liter Milch pro Person

Der Pro-Kopf-Verbrauch von Milch ist in Deutschland 2023 auf ein Rekordtief gesunken. Auch Käse und Butter wurden weniger gekauft. Ein Blick auf das Marktgeschehen.

19.04.2024 10:06 von

Ruth Annette Thiemann

Nach vorläufigen Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) ist der Pro-Kopf-Verbrauch von Konsummilch im vergangenen Jahr um drei Kilogramm auf 45,8 kg pro Person und Jahr gesunken. Das ist ein Rekordtief.

Der Käsekonsum reduzierte sich um 816 Gramm auf 23,8 Kilogramm Käse pro Kopf. Der Verbrauch von Butter, Milchfett- und Milchstreichfetterzeugnissen fiel um 1,4 Prozent auf 5,56 Kilogramm.

Experten vermuten, dass die nur langsam sinkenden Preise für Milch...

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Der Käsekonsum reduzierte sich um 816 Gramm auf 23,8 Kilogramm Käse pro Kopf. Der Verbrauch von Butter, Milchfett- und Milchstreichfetterzeugnissen fiel um 1,4 Prozent auf 5,56 Kilogramm.

Experten vermuten, dass die nur langsam sinkenden Preise für Milch und Milchprodukte sowie der steigende Absatz von pflanzlichen Milchalternativen zu diesem Ergebnis beigetragen haben.

Weniger Verbrauch, weniger Höfe

Dem geringeren Verbrauch steht auch eine rückläufige Miklcherzeugung in Deutschland gegenüber.

Der Milchkuhbestandes in Deutschland sank 2023 um 3,8 auf rund 3,7 Millionen Tiere (-2,5 Prozent).
Die Zahl der Milchkuhhaltenden Betriebe ging von 52.895 auf 50.581 zurück (-4,4 Prozent).
Die durchschnittliche Milchleistung je Kuh und Jahr stieg erneut von 8.504 (2022) auf 8.780 Kilogramm.

Der Selbstversorgunsggrad für Frischmilcherzeugnisse liegt in Deutschland bei 114,3 %.

Milchmenge klettert aufwärts

Nachdem die Milchanlieferung zu Beginn des Jahres noch deutlich unter dem Niveau der Vorjahre lag, hat sie nun ordentlich aufgeholt (siehe Grafik). Anfang April lieferten die Milcherzeuger innerhalb einer Woche 1,1 % mehr Milch als in der Vorjahreswoche.

Weiter ruhiges Marktgeschehen

Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittel- und Futterqualität sind stabil bei ruhiger Nachfrage. Durch das Ende des Ramadans wurde damit gerechnet, dass wieder Belebung in den Markt kommt, was bisher jedoch noch zu keinen spürbaren Veränderungen geführt hat. „Die Wettbewerbsfähigkeit der EU am Weltmarkt hat sich zuletzt aber mit der Abschwächung des Euros verbessert“, schreibt Monika Wohlfarth, Geschäftsführerin ZMB in einem aktuellen Marktbericht.

Die Preise für Butter (250 g) blieben kontraktbedingt stabil. Lose Markenbutter (25 kg) stieg am unteren Ende um 10 Cent auf eine Spanne von 5,90 - 6,00 €/kg.

u.a. DCA, AMI, BLE, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, ZMB, moproweb, Rabobank

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