Grasernte

Grassilage: 12 Fakten, die Sie kennen sollten!

Durch den richtigen Einsatz Ihrer Grünlandtechnik sparen Sie Zeit und Geld beim Silieren. Die besten Tipps und Tricks zur „günstigen“ Silagebereitung.

Sie glauben, Sie wissen genau Bescheid, wie Sie eine Top-Silage herstellen? Die folgenden 12 Fakten kennen Sie bestimmt noch nicht alle!
  1. Jeder Tag, den Sie nach Erreichen des optimalen Schnittzeitpunktes (20 bis 22 % Rohfasergehalt zu Beginn des Mähens) verstreichen lassen, kostet Sie 55 bis 110 Liter Milch pro ha und Tag.
  2. Mähen Sie am Abend! Möglichst niemals am frühen Morgen im Tau, um Narbenverletzungen und Futterverschmutzungen zu vermeiden. Auch ist der Zuckergehalt bei der Abendmahd im Gras höher. Beginnen Sie bei Neuansaaten, da diese langsamer abtrocknen.
  3.  Setzen Sie Frontmähwerke ab mindestens 3 m Arbeitsbreite ein. Schmetterlingskombinationen lohnen erst ab 500 ha/Jahr und Selbstfahrer ab 1.500 ha/Jahr. Bei weniger Fläche oder überdimensionierter Technik sollten Sie den Lohnunternehmer einschalten. So sparen Sie bares Geld!
  4. Wählen Sie den Auflagedruck des Mähwerks so niedrig wie möglich (z. B. 100 kg). Je schneller gefahren wird, umso höher muss der Auflagedruck eingestellt werden, da das Mähwerk sich sonst unkontrolliert hebt bzw. senkt und das Schnittbild ungleichmäßig wird. Einige Mähwerke sorgen durch besondere Federung und Mittelaufhängung für einen gleichmäßigen Auflagedruck.
  5. Bei Neuansaaten sollten Sie unbedingt eine Mähtiefe von 9 cm (!) einhalten, um den Aschegehalt im Futter gering zu halten und den späteren Aufwuchs zu fördern. Altnarben können etwas niedriger geschnitten werden (5 bis 7 cm).
  6. Schärfen oder ersetzen Sie stumpfe Messer im Mähwerk. Denn der Kraftbedarf des Mähwerks kann um bei abgenutzten Klingen um bis zu 15 % ansteigen. Auch wird das Gras abgerissen oder beschädigt. Das Schnittbild wird fransig, der nachfolgende Aufwuchs leidet, hochwertige Gräser verschwinden. Passen Sie insbesondere bei Maulwurfshaufen auf, dass Ihre Messer immer scharf bleiben. Tipp: Bei Mähwerken mit einem Messerschnellverschluss lassen sich Messer leichter und schneller wechseln.
  7. Bei Mahd mit dem Aufbereiter können Sie bei Breitablage auf den Zetter verzichten. So lassen sich bis zu 2 Liter Diesel/ha sparen. Erst ab 28 dt TM/ha ist ein zusätzlicher Zettvorgang notwendig. Stellen Sie bei Maulwurfshügel-Wiesen das Riffelblech leicht auf und wechseln Sie von 900 auf 600 Umdrehungen/Min. Gehen Sie anschließend evtl. noch mal leicht mit dem Zetter durch.
  8. Favorisieren Sie die Breitablage, denn Sonne und Wind haben so mehr Angriffsfläche, das Erntegut welkt schneller an. Montieren Sie unter Umständen die Schwadleitbleche am Mähwerk ab. Nur bei feuchtem Boden sollte das Futter im Schwad abgelegt werden, da das Futter sonst schlechter abtrocknet und die Futterverschmutzungen zunehmen.
  9. Nutzen Sie die Querbandablage bei Erträgen mit geringem Aufwuchs (zwischen 22 bis 24 dt TM/ ha) und/oder bei sehr trockenem Wetter. Ab dem zweiten Schnitt können die mit einem Selbstfahrer oder von Schmetterlingskombinationen gemähten Schwaden gleich beim Mähen zusammengelegt werden. So kann Diesel gespart werden, da direkt mit dem Ladewagen oder Häcksler ohne eine weitere Bearbeitung geerntet werden kann. Aber aufgepasst: Je ungleichmäßiger die Schwaden sind, umso ungleichmäßiger ist die Abtrocknung (Gegenteil von Breitablage)!
  10. Bilden Sie keine Haufen. Bei zu schnellem Fahren bilden sich Haufen, die beim Schwaden behindern. Folge: Höherer Zeit und Dieselverbrauch. Die maximale Arbeitsgeschwindigkeiten sind: ■ Zetten: 5 bis 7 km/h ■ Wenden: 7 bis 10 km/h
  11. Überfahren Sie nicht das Futter: Passen Sie den Zetter an den Schwadabstand des Mähwerks an (gilt nicht bei Breitablage). Ein Mähschwad sollte mittig von zwei Kreiseln erfasst werden. Dabei sollte die Zinkenspitze 4 cm über dem Boden liegen.
  12. Keine Bodenbearbeitung mit dem Schwader: Lassen Sie lieber mal einen Grashalm liegen (weniger Dreck, weniger Verschleiß, weniger Arbeit, geringerer Leistungsbedarf, etc.)!

Schwaden ist nur etwas für Könner: Mit dem falschen Fahrer wird der Schwader zur teuersten Maschine in der Entekette! Die Schwaden müssen der Erntekette angepasst werden, um einheitliche TM-Gehalte und Silagequalität zu erhalten. (Bildquelle: Hünnies)

Elite Stallgespräch

Bessere Grassilage produzieren

von Gregor Veauthier

Hohe Grundfutterleistungen sind ein Schlüssel für eine wirtschaftliche Milchproduktion, denn die Fütterung dominiert die Produktionskosten.  

Wie muss man Mähwerk, Schwader und Wender richtig einstellen, damit die Grasernte am Ende sauber im Silo landet?


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