Suckling-Check erkennt Risikofaktoren fürs Besaugen

Der neue online-Check analysiert die Haltung und Fütterung im Kälberstall hinsichtlich der betriebsindividuellen Risiken für das gegenseitige Besaugen und bewertet sie mit einem Ampelsystem. Außerdem schlägt das Tool, das von der Schweizer Firma Fa. Meliofeed AG entwickelt wurde, bei einem erhöhten Risiko konkrete Verbesserungen vor.

So kann es z.B. sein, dass die zur Verfügung stehende Fläche pro Kalb nicht ausreicht (< 3 m² Gesamtfläche pro Kalb), dass die Altersdifferenz der Kälber zu groß ist (> 6 Wochen) oder dass es den Tieren an Beschäftigung mangelt. Zu den Empfehlungen kann außerdem die Verwendung eines Nuckels mit höherem Saugwiderstand (0,6 bis 0,8 l/Minute) gehören oder eine höhere Fütterungsintensität in der Tränkephase. Auch ein zu frühes und zu schnelles Absetzen von der Milch kann ein Risiko fürs Besaugen sein. Ziel ist z.B. die Kälber ab dem 40. Lebenstag abzusetzen und die Menge pro Woche um maximal 1 Liter zu reduzieren.

Eine Auswertung von Sandra Glauser von der Firma Meliofeed mit 250 Schweizer Betrieben – hauptsächlich Milcherzeugerbetriebe - ergab folgende Gesamtrisiken (siehe Übersicht 1):

• 80 % der Betriebe zeigten ein erhöhtes Gesamtrisiko für gegenseitiges Besaugen,
• 20 % landeten in der Kategorie: „hohes Risiko“.
• Bei über 60 % war das haltungsbedingte Risiko für gegenseitiges Besaugen erhöht,
• bei 33 % seien Optimierungsmaßnahmen nötig.

Für fütterungsbedingtes Besaugen zeigten 62 % ein erhöhtes Risiko, nur 6 % waren hier im grünen Bereich (siehe Übersicht 2).

Übersicht 1: Ergebnisse des Suckling-Checks bei 250 Betrieben

Übersicht 2:

Das online-Tool finden Sie hier.