Phytotherapie

Die Wundversorgung unterstützen

Zusammenbringen, was zusammen gehört! Unkomplizierte Wunden heilen schnell. Doch auch sie unterliegen einem komplexen Wundheilungsprozess.

Sei es bei dem Gerangel mit Artgenossen ­geschuldet oder der Stalleinrichtung – kleine oder ­größere Verletzungen und ­Wunden finden sich regelmäßig in der Kuhherde. Chro­nische Wunden können auch von innen ­heraus entstehen. Das geschieht unter anderem bei einem Druckgeschwür. Diese entstehen z. B. gerne bei nicht ausreichend nachgiebigen ­Belägen in den Liegebuchten oder bei ungenügend bemessenen Buchten. Hierbei kommt es durch einen Schaden im Gewebe zu einer Wunde, da immer die gleichen Körperstellen einem Druck ausgesetzt sind. Um zu verstehen, wie genau die Wundheilung unterstützt werden kann, muss zunächst betrachtet werden, wie diese üblicherweise abläuft.

Die drei Phasen der Wundheilung

Der durch eine Wunde verursachte Barriereverlust muss vom Körper möglichst schnell ­wieder ­geschlossen werden, um weiteren ­Schaden vom ­Organismus abzuwenden. Die drei Phasen der Wundheilung gehen fließend ­ineinander über.
  1. Die Entzündungsphase/Reinigungsphase: Thrombozyten (Blutplättchen) strömen an den Ort der Verletzung und werden dort durch den Gerinnungsfaktor Fibrinogen verklebt, sodass eine Art Pfropf entsteht. Somit wird weiterer Blutverlust vermieden. Zudem wird das Immunsystem des Körpers aktiviert (Reinigungsphase). Die Immunzellen dringen schnell in den ­verletzten Bereich und scheiden Substanzen und Flüssig­keiten aus (­Exsudate), die die Entzündung ­fördern. Damit werden mögliche Erreger ausgeschwemmt. Durch die ­Entzündung kommt es zur Rötung und Schwellung der Wundumgebung.
  2. Die Granulationsphase: Ungefähr 24 Stunden nach Entstehung der Wunde bilden kleinste Blutgefäße Granulationsgewebe. Granulations­gewebe ist sehr weiches, nicht schmerzempfindliches, aber noch leicht verletzliches Gewebe, das die Wundlücke auffüllt. Es dient dem schnellen provisorischen Verschluss der Wunde.
  3. Die Reparationsphase: Nach Abschluss der Granulationsphase beginnt die Regenerationsphase. Diese kann mehre Wochen andauern. Das Granulationsgewebe, das als provisorisches Ersatzgewebe angelegt wird, wird während der Epithelisierungsphase zum endgültigen Ersatz­gewebe umgebaut. Die Wunde schließt sich.