Dairy Trading Online

DTO gibt aktuell wieder Milchpreis-Garantiezertifikate für Deutschland aus

Die niederländische Handelsplattform Dairy Trading Online (DTO) gibt bis zum 1. Februar wieder Milchpreiszertifikate für deutsche Milcherzeuger aus. Der Festpreis beträgt 32,49 Cent/kg über 12 Monate. Alles zur aktuellen Ausgabe und wie die Preisabsicherung über DTO funktioniert.

Schwankende Milchpreise sind ein Risiko für die Liquidität. Eine Alternative zu der nicht unkomplizierten Milchpreis-Absicherung über die Börse bietet seit 2015 die niederländische Handelsplattform Dairy Trading Online (DTO). Diese gibt Garantiepreis-Zertifikate in begrenzter Zahl ("nur so lange der Vorrat reicht") auch an deutsche Milcherzeuger aus. Aktuell ist wieder eine Ausgabe offen (http://dtomelk.nl/de/), sie läuft bis zum 1. Februar 2017. Der Festpreis in dieser beträgt 32,49 Cent/kg konventioneller Kuhmilch für den Zeitraum 01. Februar 2017 bis 31. Januar 2018.

Die DTO organisiert das Abwickeln von Verträgen zwischen Milcherzeuger und Molkerei

Die von DTO angebotenen Garantiepreis-Zertifikate sind OTC-Derivate. Diese Derivate (finanzwirtschaftliche Verträge) werden nicht über die Börse gehandelt, sondern zwischen Milcherzeuger und einer Molkerei ausgehandelt. Das Abwickeln der Verträge organisiert hier die Firma DTO. Bei den Verträgen wird keine reale Milch gehandelt. Molkereien und Milcherzeuger garantieren sich für einen bestimmten Zeitraum und eine festgelegte Menge einen gegenseitig ausgehandelten Milchpreis. Für beide Seiten können die festgelegten Preise Vorteile bringen:
  • Für den Milcherzeuger bedeutet ein Festpreis, der für sechs bis zwölf Monate vereinbart wird, eine sichere Liquiditätsplanung. So lassen sich Preistäler abpuffern und Monate mit besonders hohen Ausgaben, wie z.B. zur Feldbestellung oder Ernte, finanziell besser planen. Allerdings bedeutet dies im Umkehrschluss aber auch, dass Preisspitzen nicht mitgenommen werden können. Hinzu kommt, dass erst nach Ende der Vertragslaufzeit klar ist, welche Variante (Preis absichern oder nicht) ein höheres Milchgeld für den Betrieb oder einen gleichwertigen bzw. sogar schlechteren Auszahlungspreis gebracht hätte.
  • Auch für Molkereien sollen diese Derivate Vorteile bringen. So können sie längerfristig mit einem gleichbleibenden Rohstoffpreis kalkulieren, selbst wenn sich die Einkaufspreise verändern.

  • Für den Milcherzeuger bedeutet ein Festpreis, der für sechs bis zwölf Monate vereinbart wird, eine sichere Liquiditätsplanung. So lassen sich Preistäler abpuffern und Monate mit besonders hohen Ausgaben, wie z.B. zur Feldbestellung oder Ernte, finanziell besser planen. Allerdings bedeutet dies im Umkehrschluss aber auch, dass Preisspitzen nicht mitgenommen werden können. Hinzu kommt, dass erst nach Ende der Vertragslaufzeit klar ist, welche Variante (Preis absichern oder nicht) ein höheres Milchgeld für den Betrieb oder einen gleichwertigen bzw. sogar schlechteren Auszahlungspreis gebracht hätte.
  • Auch für Molkereien sollen diese Derivate Vorteile bringen. So können sie längerfristig mit einem gleichbleibenden Rohstoffpreis kalkulieren, selbst wenn sich die Einkaufspreise verändern.

Ein Zertifikat umfasst 50.000 kg. Der variable Milchpreis beruht auf dem monatlich veröffentlichten bayerischen Erzeugerpreis für konventionelle Milch (Veröffentlichung durch das BMEL). Die Gebühren, die DTO für die Vermittlung bekommt, sind abhängig von der Milchmenge. Sie setzen sich wie folgt zusammen: Verwaltungskosten: 0,15 € pro 100 kg gehandelter Menge (z. B. 100.000 kg /100 kg x 0,15 € = 150 €); Abwicklungskosten von 250 €; Kosten pro Zertifikat von 25 € (ein Zertifikat gilt für 50.000 kg).
Die DTO empfiehlt den Milcherzeugern maximal die Hälfte (sicherer ein Drittel) ihrer eigenen tatsächlichen Liefermenge abzusichern, damit die Milchkuhbetriebe bei einem starken Anstieg der Auszahlungspreise, weit über den abgesicherten Milchpreis hinaus, nicht in Liquiditätsprobleme geraten.
Die Verträge sollte man sicherheitshalber rechtlich prüfen lassen.
So funktioniert ein solcher Vertrag in der Praxis:
  1. DTO akquiert bei Molkereien Milchmengen, die diese preislich absichern wollen. Ein Preis, der für beide Seiten attraktiv sein könnte wird abgeschätzt.
  2. Stehen Milchmenge und -preis fest, veröffentlicht DTO die Ausgabe. Milcherzeuger haben drei Wochen Zeit, zu entscheiden, ob sie Teile ihrer Milchmenge zum angegeben Preis absichern wollen. Die Ausgabe schließt nach drei Wochen, bzw. eher, sobald alle Zertifikate vergeben sind.
  3. Der Milcherzeuger schließt ein Vertrag direkt mit DTO und nicht mit der Molkerei ab. Bei welchem Milchverarbeiter der Milcherzeuger seine Mengen absichert, ist ihm also nicht bekannt. Auch die Molkerei erhält keine Infos über den Milcherzeuger.
  4. Die Differenz, die der Milcherzeuger zum vertraglich abgesicherten  Auszahlungspreis erhält bzw. bezahlen muss, richtet sich nicht nach dem Preis, den er von seiner eigenen Molkerei erhält, sondern auf dem monatlich veröffentlichtem bayerischen Erzeugerpreis für konventionelle Kuhmilch (Veröffentlichung durch das BMEL).
  5. Der Milchpreis wird verrechnet, sobald der Milcherzeuger im ersten Monat der Vertragslaufzeit sein Milchgeld von seiner eigenen Molkerei erhält.

  1. DTO akquiert bei Molkereien Milchmengen, die diese preislich absichern wollen. Ein Preis, der für beide Seiten attraktiv sein könnte wird abgeschätzt.
  2. Stehen Milchmenge und -preis fest, veröffentlicht DTO die Ausgabe. Milcherzeuger haben drei Wochen Zeit, zu entscheiden, ob sie Teile ihrer Milchmenge zum angegeben Preis absichern wollen. Die Ausgabe schließt nach drei Wochen, bzw. eher, sobald alle Zertifikate vergeben sind.
  3. Der Milcherzeuger schließt ein Vertrag direkt mit DTO und nicht mit der Molkerei ab. Bei welchem Milchverarbeiter der Milcherzeuger seine Mengen absichert, ist ihm also nicht bekannt. Auch die Molkerei erhält keine Infos über den Milcherzeuger.
  4. Die Differenz, die der Milcherzeuger zum vertraglich abgesicherten  Auszahlungspreis erhält bzw. bezahlen muss, richtet sich nicht nach dem Preis, den er von seiner eigenen Molkerei erhält, sondern auf dem monatlich veröffentlichtem bayerischen Erzeugerpreis für konventionelle Kuhmilch (Veröffentlichung durch das BMEL).
  5. Der Milchpreis wird verrechnet, sobald der Milcherzeuger im ersten Monat der Vertragslaufzeit sein Milchgeld von seiner eigenen Molkerei erhält.
DTO

(Bildquelle: Elite Magazin)

Zur Dairy Trading Online Plattform mit weiteren Informationen, der aktuellen Ausgabe und Kontakt gelangen Sie hier: http://dtomelk.nl/de/

Elite Artikel

(Bildquelle: Elite Magazin)

Einen ausführliche Information über die Milchpreisabsicherung über Dairy Trading Online erhalten Sie im Elite Artikel "Auf 30 Cent absichern" aus der Ausgabe 4/2015.