Ratten und Mäuse auf dem Hof sind ärgerlich:
- Ratten und Mäuse nehmen täglich 10 % ihres Körpergewichts als Nahrung auf. Dabei kommen Speichel, Kot und Urin leicht mit Futtermitteln und Kühen in Kontakt. Diese können Krankheitserreger wie Salmonellen oder Leptospira (direkte Übertragung) enthalten.
- Indirekt beschädigen die Tiere Folien oder Abdeckungen, sodass gelagertes Futter verdirbt.
Daher sollte die Zahl der Ratten und Mäuse auf dem...
Ratten und Mäuse auf dem Hof sind ärgerlich:
- Ratten und Mäuse nehmen täglich 10 % ihres Körpergewichts als Nahrung auf. Dabei kommen Speichel, Kot und Urin leicht mit Futtermitteln und Kühen in Kontakt. Diese können Krankheitserreger wie Salmonellen oder Leptospira (direkte Übertragung) enthalten.
- Indirekt beschädigen die Tiere Folien oder Abdeckungen, sodass gelagertes Futter verdirbt.
Daher sollte die Zahl der Ratten und Mäuse auf dem Betrieb klein gehalten werden. Zudem müssen Produzenten oder Verarbeiter von Lebensmitteln einwandfreie Produkte abliefern (Lebensmittelhygiene-VO). Eine Dauerbeköderung ist jedoch nur in Ausnahmefällen (Dauerzulauf oder begründetes Risiko) nach einer Risikoanalyse durch einen ausgebildeten Schädlingsbekämpfer erlaubt.
Deshalb gilt: Augen auf und regelmäßig kontrollieren, denn gegen einen leichten Befall können Sie selbst vorgehen!
Hof aufräumen und Verstecke entfernen
Nur auf einem sauberen und aufgeräumten Hof lassen sich Ratten und Mäuse früh erkennen:
- Versteckmöglichkeiten wegräumen, Rasen mähen und bodendeckende Pflanzen entfernen,
- Nahrungsquellen schließen/sichern,
- auf Fraßspuren und Löcher im Boden achten.
Im Frühjahr (Vermehrung) und Herbst (Suche nach einem Winterquartier) findet die meiste Zuwanderung statt. Je nach Befall (je „Familie“ ca. 20 bis 50 Ratten oder ca. 30 bis 70 Mäuse) und Betriebsgröße legt man Köderboxen aus (etwa 8 bis 40 Stück) und füllt diese mit Rattengift (Landhandel/Baumarkt).
Rattengift richtig einsetzen
Eine Köderbox muss …
- groß genug sein, damit Ratten (und so auch Mäuse) bequem in hockender Stellung fressen können,
- standfest sein,
- den Zugriff von Kindern/Haustieren verhindern.
Stellen Sie die Köderbox entlang typischer Laufwege (z. B. der Stallwand) an den immer gleichen Stellen auf, denn die Nager sind Gewohnheitstiere und laufen gerne neben einer festen Begrenzung (Orientierung durch Barthaare).
Kontrollieren Sie die Köderboxen alle drei bis fünf Tage und legen Sie so häufig Mittel nach, bis kein Gift mehr angenommen wird. Die Nager fressen unterschiedlich: Ratten schlagen sich den Bauch voll, während Mäuse häufiger, pro Mahlzeit aber wenig fressen.
Typische Fehler bei der Mittelwahl sind zu altes oder zu wenig Gift, ein falscher Wirkstoff (Resistenzen) oder ein unattraktiver Lockstoff. Nutzen Sie als Köder, was die Tiere vor Ort nicht finden (z. B. Getreide in der Nähe eines Maissilos).
Dosieren Sie unbedingt nach Herstellerangaben (bei Ratten durchaus bis zu einem halben Kilo), damit die für die Tötung nötige Konzentration im Tier erreicht wird. Rattengift ist üblicherweise kein Sofortgift, sondern wirkt nach mehreren Tagen, damit die Tiere keinen Verdacht schöpfen.
Nach etwa 14 Tagen sollte der Betrieb nagerfrei sein. Entfernen Sie rasch sichtbare tote Tiere, um Wildtiere nicht zu gefährden. Nach der Bekämpfung müssen alle Köderboxen weggeräumt werden.
Unsicher? Schädlingsbekämpfer rufen!
Sind Sie unsicher, welche Tierart Probleme macht oder welches Mittel Sie einsetzen sollen, rufen Sie einen professionellen Schädlingsbekämpfer an. Gemeinsam erstellen Sie einen Bekämpfungsplan, der eine Risikoanalyse, Beratung zur Mittelwahl und Dokumentationsunterlagen beinhaltet (Kosten: 200 bis 400 €).
Denn die falsche Bekämpfung hat schwerwiegende Folgen:
- Hohe Kosten für zu viele oder die falschen Mittel,
- köderscheue Nager (erschwert die Bekämpfung),
- Resistenzbildung.
Zudem lässt sich mit einem solchen Plan auch ein Baustein im Biosicherheitskonzept beweisen.
Gift ist das wirkungsvollste Mittel, aber zwei bis drei gute Katzen, ein Terrier oder Schlagfallen (Nachteil: nur ein Tier) können bei der Bekämpfung helfen.