Französische Bauern gehen auf die Barrikaden

In Frankreich gehen die Bauern auf die Barrikaden und protestieren in mehreren Landesteilen gegen zu niedrige Preise, den Lebensmittelhandel und für Steuererleichterungen. Die Proteste hatten am Montag begonnen. Mit Traktoren und Barrikaden aus Strohballen blockierten Bauern unter anderem die Straßen.
 
Den Schweine- und Rinderzüchtern haben sich in den letzten Tagen auch Milchbauern mit eigenen Forderungen angeschlossen. Rund um Lyon hatten Landwirte zuletzt mit ihren Traktoren zahlreiche Autobahnen blockiert und so ein Verkehrschaos ausgelöst.

Nach den tagelangen Protesten in Nordfrankreich teilte die Regierung am Mittwoch in Paris mit, insgesamt 600 Mio. Euro bereitzustellen. Den Landwirten sollen im Umfang von 100 Mio. Euro Sozialabgaben erlassen werden. Bei den restlichen 500 Mio. Euro handelt es sich um einen Zahlungsaufschub bei Steuern und Abgaben. Wir hören die Sorgen der Viehzüchter, sagte Premierminister Manuel Valls im Elysée-Palast.
Landwirtschaftsminister Stéphane Le Foll sagte, die Regierung werde von der Krise betroffenen Viehhaltern auch bei einer Umstrukturierung ihrer Schulden helfen. Ein entsprechender Fonds soll von derzeit 8,0 Mio. auf 50 Mio. Euro aufgestockt werden. Die öffentliche Investitionsbank BPI will zudem bis zur Höhe von 500 Mio. Euro für Kredite von Viehzüchtern bürgen, berichtet Dow Jones News. Für die nächsten Tage haben die Landwirte weitere Blockaden angekündigt.