Was erwartet die Milcherzeuger in 2015?

Das als Rekordjahr begonnene Jahr 2014 geht schlechter zu Ende als erwartet. Sinkende Nachfrage am Weltmarkt, geringere Erzeugerpreise. Und das Jahr 2015 beginnt mit einer großen Ungewissheit. Was passiert nach dem 31.März? Genau weiß es keiner, die ZMB stellt eine neue Prognose.

Gegen Ende 2014 zeichnet sich ab, dass das neue Jahr 2015 unter schwierigeren Bedingungen beginnen wird, so die Zentrale Milchmarkt Berichterstattung GmbH (ZMB) in ihrer Prognose für das Jahr 2015.
Die Auszahlungspreise sind auf einem deutlich niedrigeren Niveau als ein Jahr zuvor: Die Milchproduktion in den wichtigsten Exportländern war bis Ende 2014 expansiv, während sich der Absatz in wichtigen Importländern als schwierig gestaltet. In China etwa ist die Nachfrage vor allem bei Vollmilchpulver zurückgegangen. Experten gehen aber davon aus, dass es im Lauf von 2015 (früher oder später) wieder zu einer Belebung kommen wird. Der russische Importstopp wird auch über den Beginn des Jahres 2015 hinausgehen. Ein bisschen Hoffnung machen die gefallenen Ölpreise – sie setzen bei den Verbrauchern Kaufkraft für andere Produkte frei.

Prognose Milchmarkt 2015: Sondersituation stellt noch vor Ungewissheit

Niedrige Milchpreise dämpfen erfahrungsgemäß die Produktion und regen die Nachfrage an, was den Markt wieder ins Gleichgewicht bringt oder zu einem Nachfrageüberhang führt. Wie lange es jedoch dauern wird, bis die bereits von den meisten europäischen Milcherzeugern ergriffenen Maßnahmen zur verringerten Produktion soweit greifen, um diesen Zustand zu erreichen, bleibt noch über das Ende des Jahres 2014 abzuwarten.
Ab April 2015 beginnt nach 31 Jahren die quotenfreie Zeit: Die Sondersituation, die auf die europäischen Erzeuger im kommenden Jahr wartet trägt eine Ungewissheit mit sich. Wie wird sich der Milchmarkt 2015 entwickeln? Die allgemeine Entwicklung des Milchaufkommens wird nach dem Quotenende von entscheidender Bedeutung sein. In verschiedenen Regionen haben sich die Erzeuger auf Produktionssteigerungen eingestellt. Für weitere Angebotsausweitungen scheint der Markt allerdings zunächst wenig aufnahmefähig zu sein. Genauers kann derzeit niemand sagen.
Zunächst werden sich deshalb wohl die rückläufigen Milchpreise auch über den Jahreswechsel hinaus fortsetzen. Im zweiten Halbjahr erwarten einige Marktbeobachter (Rabobank) wieder eine erste Erholung der Märkte. Dann dürften auch die Auszahlungspreise wieder ansteigen. (ZMB)