USA

Preisabsicherung für Milcherzeuger

In den USA startet im Januar 2015 ein Preissicherungssystem für Milchviehbetriebe, das als Sicherheitsnetz gegen Preisabstürze wie 2009 oder 2012 dienen soll. Die Grundlage dafür bildet die Spanne zwischen Milchpreis und Futterkosten.

Für die Milcherzeuger in den USA hat das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) das sogenannte Dairy Margin Protection Program" ins Leben gerufen. Ab Januar 2015 wird die USDA monatlich eine sog. Bruttomarge errechnen. Die Bruttomarge bezeichnet die Differenz aus Milcherlös und durchschnittlichen US-Futtermittelkosten. Fällt der errechnete Wert unter eine vom Milcherzeuger versicherte Menge, zahlt die Regierung einen entsprechenden Ausgleich. Im Rahmen des Programms lässt sich eine Bruttomarge zwischen 0,07 Euro/kg und 0,13 Euro/kg absichern, um den wirtschaftlichen Ertrag der Milchviehbetriebe abzusichern. In die Futterkosten fließen z.B. die Preise für Mais, Sojamehl und Luzerne mit ein; ebenso die Kosten für die Fütterung von Milchkühen, Jungrindern und Trockenstehern. Der Ausgleich findet immer für Zwei-Monats-Perioden (z.B. Januar/Februar, März/April, ...) statt.

Basisabsicherung für 100 Dollar pro Jahr

Künftig können sich Landwirte zwischen Juli und September eines jeden Jahres für das darauffolgende Jahr registrieren (bzw. von September bis November für 2015). Sie benötigen dafür die Produktionsdaten der letzten drei Jahre. Zahlen müssen sie 100 $ Bearbeitungsgebühr pro Jahr sowie eine Prämie, wenn die Absicherung über eine Basisgröße hinausgeht.  Die Basisabsicherung umfasst 90 % der Produktionsmenge der vergangenen drei Jahre. Die Absicherung greift dann, wenn die Marge im US-weiten Durchschnitt unter 3 € je 45 kg Milch fällt (unter 4 $ je 100 Pfund). Darüber hinaus können Milcherzeuger ihr Einkommen in 50 ct-Schritten bis hin zu 6 Euro (8 $) bzw. in Fünf-Prozent-Schritten zwischen 25 % und 90 % absichern. Als Entscheidungshilfe für die beste Strategie wird ein Online-Tool veröffentlicht.
Prämienkosten

Kosten für verschiedene Stufen der Absicherung (Bildquelle: Elite Magazin)

Damit das Programm keinen Anreiz für Überproduktion darstellt, ist die Ausweitung der Milchproduktion begrenzt. Betriebe, die jährlich mehr als 1,81 Mio. kg Rohmilch erzeugen, müssen eine höhere Prämie zahlen als ihre Kollegen mit einer geringeren Milchproduktion. Schätzungen zufolge fallen aber 85 % aller US-Milchfarmen unter diese Grenze.
Teilnehmen können alle Betriebe, die in den USA kommerziell Milch produzieren, unabhängig von Größe und Einkommen. Basis des DMPP ist eine Überarbeitung des Agrargesetz aus dem Jahr 2014, das Programm läuft erst einmal bis 2018.

Niedriger Milchpreis: Regierung kauft Milchprodukte auf

Neben dem „Dairy Margin Protection Program“ wurde mit dem Agrargesetz 2014 auch das „Dairy Product Donation Program“ aus der Taufe gehoben. Beträgt die vom USDA berechnete Bruttomarge in zwei aufeinanderfolgenden Monaten weniger als 0,07 Euro/kg, ist das Ministerium verpflichtet, den Markt für drei Monate durch den Ankauf von Milchprodukten zu entlasten. Die Milchprodukte sollen dann an Wohlfahrtsorganisationen abgegeben werden, die sozial schwache Familien mit Nahrungsmitteln versorgen. Eine Einlagerung ist nicht vorgesehen. 
Quelle: AgE; Future of Dairy