Grassilagen von guter bis sehr guter Qualität

Im Westen scheinen die Silagen des ersten Aufwuches sehr energiereich zu sein, dank hoher Zuckergehalte. Hohe Zuckergehalte erhöhen aber auch das Risiko einer Nacherwärmung im Silostock deutlich.

Mittlerweile liegen in Nordrhein-Westfalen die ersten Untersuchungsbefunde von 121 Grassilagen des ersten Aufwuchses vom Dauergrünland und 14 Analyseergebnisse für Ackergrassilagen der Ernte 2016 vor. Die Ergebnisse für die Silagen des Dauergrünlandes zeigen niedrige Rohasche- (9 %) und Rohfasergehalte (23,2 %/kg TM). Das lässt darauf schließen, dass im Durchschnitt die Flächen zum optimalen Reifezustand weitgehend schmutzfrei beerntet wurden. Die Silagen sind des Weiteren durch einen hohen Gehalt an Restzucker (9,5 %) gekennzeichnet. In Verbindung mit dem leicht über den Empfehlungsbereich hinausgehenden Trockenmassegehaltes (TM) von 40,5 % besteht im Einzelfall ein nicht unerhebliches Risiko für Nacherwärmung. Mit im Durchschnitt 6,4 MJ NEL/kg TM sind die Silagen sehr energiereich.Der Rohproteingehalt ist im Vergleich zum Vorjahr nochmals reduziert und beträgt jetzt 14,9 %g/kg TM, der Gehalt an nutzbarem Rohprotein (nXP) liegt bei 13,9 %/kg TM.
Die Ackergrassilagen sind durch noch höhere Restzuckergehalte (im Durchschnitt 13,8 %) und passende Rohfaserwerte (22,2 %) gekennzeichnet. Der Energiegehalt ist mit 6,5 MJ NEL/kg TM  leicht höher (+0,1 MJ NEL) als in den Silagen vom Dauergrünland. In Summe betrachtet erlaubt die bisher vorliegende Qualität der Silagen eine hohe Grobfutterleistung.
Ähnlich wie in den Vorjahren bestehen jedoch große Unterschiede im Nährstoffgehalt zwischen den einzelnen Silostöcken. Es ist deshalb angeraten, jedes Silo separat zu beproben und die Probe im Labor untersuchen zu lassen.

TM

Zucker

Rohfaser

Rohprotein

nXP

RNB

NEL

g/kg TM

MJ/kg TM

Dauergrünland (n = 121)

405

95

232

149

139

1,7

6,4

Ackergras (n = 14)

439

138

222

134

140

-0,9

6,5

Quelle: LWK NRW