Kälbermanagement

Nicht die Gruppengröße, sondern das Platzangebot ist entscheidend

Die Gruppenhaltung bei Kälbern wird immer beliebter. Der Nachwuchs wird häufig schon sehr bald in großen Gruppen gehalten. Doch wie wirkt sich die Haltung in Großgruppen auf die Gesundheit und das Wachstum der Kälber aus? Dieser Frage sind Wissenschaftler von Grober Nutrition in Ontario, Kanada nachgegangen.

Für die Studie wurden 65 Kälber willkürlich in vier Gruppen eingeteilt. In der ersten Gruppe wurden alle Kälber in Einzelboxen gehalten. In der zweiten Gruppe wurden Zweiergruppen gebildet, die Kälber hatten hier genauso viel Platz wie in der Einzelhaltung. In Gruppe drei wurden die Kälber in Abteile mit je sechs Kälbern untergebracht, in Gruppe vier mit je 11 Kälbern. In diesen beiden Gruppen wurde die Tiere mit einem Tränkeautomaten gefüttert.
 
In den ersten acht Wochen nach der Einstallung haben die Kälber neben Milchaustauscher auch Heu und Kraftfutter bekommen. In den darauffolgenden zwei Wochen wurde die Milch abgesetzt und den Kälbern wurde von nun an nur noch Kraftfutter und Heu vorgelegt. Jede Ablehnung der Milch wurde dokumentiert. Das Gewicht und die Größe des Kalbes wurde direkt nach der Geburt festgestellt, danach ist das Kalb einmal wöchentlich gemessen und gewogen worden. Die Gesundheit jedes einzelnen Kalbes wurde mit einer Checkliste bewertet, die von der Universität Wisconsin angefertigt wurde.
 
Nach der Auswertung aller Daten, konnte man feststellen, dass nicht die Gruppengröße, sondern das Platzangebot je Kalb entscheidend ist. Solange jedes Kalb das empfohlene Platzangebot von mindestens 2,2 m2 bekommt, hat die Gruppengröße keinen Einfluss auf die Futteraufnahme, das Wachstum oder die Gesundheit.