Die Aussaatvorbereitungen für den Mais stehen in den Startlöchern. Wie es um die die Vorbereitungen und mögliche Probleme bei der Aussaat in diesem Jahr aussieht, erklären Maisanbauberater aus verschiedenen Regionen.
Westen und Osten: Warten auf befahrbare Böden
In Nordrhein-Westfalen hat der März viel Regen gebracht. Die Aussaat bereits zu beginnen, sei zu früh. Das erklärt Norbert Erhardt von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen (LWK NRW)RW. Mit dem Befahren der...
Die Aussaatvorbereitungen für den Mais stehen in den Startlöchern. Wie es um die die Vorbereitungen und mögliche Probleme bei der Aussaat in diesem Jahr aussieht, erklären Maisanbauberater aus verschiedenen Regionen.
Westen und Osten: Warten auf befahrbare Böden
In Nordrhein-Westfalen hat der März viel Regen gebracht. Die Aussaat bereits zu beginnen, sei zu früh. Das erklärt Norbert Erhardt von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen (LWK NRW)RW. Mit dem Befahren der geplanten Maisflächen müssen Landwirte unbedingt warten, bis ein bodenschonendes Befahren möglich ist, zumal erneut wieder jegliche Frostgare fehlt. Ein Start der Bestellarbeiten zu Mais ist daher noch nicht abzusehen. Seine Empfehlung: Mit der Aussaat warten, bis die Böden nachhaltig erwärmt sind. Dann können die Pflanzen zügiger aufgehen und die Jugendentwicklung schneller abschließen und sind so etwas besser vor Vogelfraß geschützt.
Auch in Mecklenburg-Vorpommern gab es in den vergangenen Wochen viel Niederschlag. Damit sind zwar die Wasservorräte im Oberboden in der Region weitestgehend aufgefüllt und auch die nutzbare Feldkapazität im Unterboden wird zunehmend ausgeschöpft. Dadurch sei jedoch auch die Befahrbarkeit der meisten Flächen stark eingeschränkt, erklärt Dr. Hubert Heilmann von der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft (LFA MV). Die aktuell kühle Witterung verschiebt die Frühjahrsbestellung deutlich nach hinten. Sobald die Flächen wieder befahrbar sind, werden die Bestellarbeiten auch hier anlaufen.
In Brandenburg bestehen derweil keine Probleme für die Aussaat, erklärt Dr. Gert Barthelmes vom Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF). Im Dezember, Januar und Februar hat es hier verbreitet überdurchschnittliche Niederschläge, so dass in der Krume vielerorts 90 bis > 100 % nFK gegeben sind und auch Sickerung in den Unterboden zu verzeichnen ist.
Süden: Trockener Boden, Fröste noch möglich
Durch die trockenen Bedingungen in Februar und März konnten die Flächen für die Maisaussaat frühzeitig vorbereitet werden, so Dr. Hubert Sprich (Cornexo GmbH). Die Bodenstruktur sei vielversprechend, obwohl es im Winter keinen anhaltenden Frost gab. Dank der meist trockenen Erntebedingungen im Vorjahr gab es kaum Verdichtungen und die Wasserversorgung im Wurzelbereich ist nach den Winterniederschlägen ausreichend. In tieferen Bodenschichten ist es jedoch zu trocken, was im Laufe der Vegetation problematisch werden könnte.
Größere Probleme sind für die Maisaussaat in Baden-Württemberg nicht in Sicht. Auch die Gülle konnte bisher meist ohne Strukturschäden ausgebracht werden. Es gibt keine Hinweise auf einen erhöhten Druck durch Drahtwürmer oder andere Schädlinge. Sein Tipp: Den Mais nicht zu früh säen, da im April trotz Klimawandels noch Kältephasen inklusive Spätfrösten möglich sind.
Norden: Zügige Entwicklung gegen Vogelfraß nötig
Die Aussaatvorbereitungen sind auf den leichten Böden bereits angelaufen, erklärt Karl Gerd Harms von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Allerdings lässt sich kaum vorhersagen, wann und wie es dort weitergehen wird, da einige Böden mancherorts sehr nass sind und zunächst abtrocknen müssen.
Mögliche Probleme lassen sich derzeit aufgrund regionaler Unterschiede noch schlecht einschätzen. Neben den üblichen Herausforderungen wie feuchte Böden, nicht ausreichende Bearbeitbarkeit, zu geringe Bodentemperaturen für Keimung und zügiges Auflaufen der Bestände macht dem Maisanbau in den letzten Jahren zunehmend der Vogelfraß zu schaffen, da die Möglichkeiten zur effektiven Fraßvermeidung stark eingeschränkt wurden.
Eine zügige Entwicklung der Bestände bis zum 4./5. Blatt ist wichtig, um die Risikospanne [für Vogelfraß] möglichst kurz zu halten“
Karl Gerd Harms (LWK Niedersachsen)
Die derzeit noch vorhandene Beizung mit einer Teilwirkung auf Vogelfraß reicht nicht in allen Regionen für einen sicheren Schutz aus. Daher ist eine zügige Entwicklung der Bestände bis zum 4./5. Blatt wichtig, um die Risikozeitspanne möglichst kurz zu halten.
Quelle: Deutsches Maiskomitee (DMK)
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