Zucker für frischlaktierende Kühe

Zucker kann schnelle Energie liefern – davon können frisch abgekalbte Kühe gar nicht genug bekommen. Die Befürchtung, dass ein hoher Zuckergehalt eine Pansenazidose auslöst, ist unbegründet. Das wurde jüngst in einem Fütterungsversuch nachgewiesen.

In einem an der Universität von Alberta (Kanada) durchgeführten Fütterungsversuch wurden 52 HF-Kühen zwei verschiedene Rationen mit einem Zuckeranteil von 8,4% (Versuchsgruppe) und mit 4,7% (Kontrollgruppe) verfüttert. In der zuckerreichen Versuchsration wurde Sukrose eingesetzt, in der zuckerarmen Ration Maisschrot. Der Rohprotein- und der NDF-Gehalt der beiden Rationen unterschied sich nicht. Während der ersten vier Laktationswochen wurde die Futteraufnahme, die Milchleistung, sowie die Verdaulichkeit der Nährstoffe und die Pansenfermentation der Kühe erhoben. Zur pH-Wert-Messung des Pansensafts wurden 10 der 52 Kühe mit Pansenfisteln ausgestattet. Regelmäßig wurden Blut- und Milchproben sowie Proben des frischen und auch des nicht gefressenen Futters gezogen. Außerdem wurden die Milchleistung, das Körpergewicht sowie der BCS der Kühe erhoben.

Ergebnisse:

  • Die Verdaulichkeit der Trockenmasse, der organischen Substanz, Stärke und der NDF (Hemizellulose, Zellulose und Lignin) unterschied sich nicht zwischen den beiden Futterrationen.
  • Die mit dem Zucker gefütterten Kühe haben mehr Trockenmasse aufgenommen (18,3 zu 17,2 kg).
  • Die Kühe der Versuchsgruppe sortierten die Futtermischung stärker durch. Auswirkungen auf den pH-Wert im Pansen hatte dieses Fressverhalten aber nicht.
  • Der pH-Wert im Pansen der Zucker-Kühe" stabilisierte sich im Tagesverlauf tendenziell auf einem höheren Niveau. Die Dauer, in der der pH-Wert unter 5,8 absank, unterschied sich aber zwischen den Gruppen ebenso wenig wie der Anteil flüchtiger Fettsäuren im Pansen.
  • Allerdings fanden sich im Blut der Kühe aus der Versuchsgruppe höhere Konzentrationen an ß-Hydroxybutyrat (17,5 zu 10,5 mg/dl) und freien Fettsäuren (344 zu 280µEq/l).
  • Die Milchleistung und die Milchinhaltsstoffe wurden nicht durch die Zuckerzugabe beeinflusst. Tendenziell hatten aber Kühe, die eine zuckerreiche Ration erhielten, jedoch höhere Milchfettgehalte (1,44 zu 1,35 kg/Tag).

  • Die Verdaulichkeit der Trockenmasse, der organischen Substanz, Stärke und der NDF (Hemizellulose, Zellulose und Lignin) unterschied sich nicht zwischen den beiden Futterrationen.
  • Die mit dem Zucker gefütterten Kühe haben mehr Trockenmasse aufgenommen (18,3 zu 17,2 kg).
  • Die Kühe der Versuchsgruppe sortierten die Futtermischung stärker durch. Auswirkungen auf den pH-Wert im Pansen hatte dieses Fressverhalten aber nicht.
  • Der pH-Wert im Pansen der Zucker-Kühe" stabilisierte sich im Tagesverlauf tendenziell auf einem höheren Niveau. Die Dauer, in der der pH-Wert unter 5,8 absank, unterschied sich aber zwischen den Gruppen ebenso wenig wie der Anteil flüchtiger Fettsäuren im Pansen.
  • Allerdings fanden sich im Blut der Kühe aus der Versuchsgruppe höhere Konzentrationen an ß-Hydroxybutyrat (17,5 zu 10,5 mg/dl) und freien Fettsäuren (344 zu 280µEq/l).
  • Die Milchleistung und die Milchinhaltsstoffe wurden nicht durch die Zuckerzugabe beeinflusst. Tendenziell hatten aber Kühe, die eine zuckerreiche Ration erhielten, jedoch höhere Milchfettgehalte (1,44 zu 1,35 kg/Tag).

Fazit:

Durch die Zugabe von Zucker in eine TMR-Ration für frischlaktierende Kühe kann nicht nur die TM-Aufnahme erhöht und die Pansenfermentation verbessert werden, sondern auch die Energiezufuhr erhöht werden. Die These, dass zuckerreiche Rationen eine Pansenazidose provozieren, konnte in diesem Versuch widerlegt werden.
Quelle: G.B. Penner und M. Oba: Increasing dietary sugar concentraion may improve dry matter intake, ruminal fermentation and productivity of dairy cows in the postpartum phase of the transition period.
J. Dairy Sci. 92: 3341-3354