Polyethylen-Kälberiglus im Sommer kühler

Kälber verbringen oft die ersten Lebenswochen in Kälberiglus. Es ist die wichtigste Phase ihres Lebens, denn hier wird der Grundstein für die spätere Leistung gelegt. Grund genug für die Forscher-Gruppe von Carlos Risco von der University of Florida, eine Studie über Kälberiglus in den Sommermonaten durchzuführen.

Für den Versuch wurden 100 weibliche Kälber von wenigen Lebenswochen Alter in Kälberiglus aus Polyethylen mit Firstlüftung eingestallt (es handelte sich bei dem Versuch um die neuen Calf-Tel PRO II mit Einstreu- und Lüftungsklappe aus UHMW-PE). Die Außentemperaturen in Florida betrugen im Juni, Juli und August durchschnittlich 27, 28 und 29 °C. Die Höchsttemperatur lag in den drei Monaten bei 37, 36 und 37 °C, die Luftfeuchtigkeit bei 78,8 %.
Neben den Außentemperaturen und den Innentemperaturen wurden auch die Atemfrequenz und Rektaltemperatur gemessen und mit denen von Kälbern verglichen, die auf Freiland gehalten wurden. Dieser Vergleich zeigte, dass die Polyethylen-Iglus Schutz vor der Sonne bieten und dass innen niedrigere Temperaturen als außen herrschen. Die UV-beständigen Pigmente, die im Polyethylen-Plastik eingebracht sind, tragen dazu bei, dass das Kalb während der Peak-Temperaturen in der Hütte bleibt und so vor der Sonne geschützt ist.

Kälber in Iglus gesünder

Kälber, die in den Iglus gehalten wurden, wiesen außerdem eine geringere Atemfrequenz und niedrigere Rektaltemperaturen während der wärmsten Stunden am Tag auf. Der reduzierte Hitzestress führte bei den Kälbern außerdem dazu, dass die Kälber weniger krank wurden und weniger oft behandelt werden mussten.

Variante glasfaserverstärkter Kunststoff

Noch besser wärme- und kälteisolierend sind auf der Basis von Polyethylen hergestellte Iglus. Polyethylen-Kunststoff ist alterungsbeständig, lichtundurchlässig und unempfindlich gegenüber UV-Strahlung. Der Kunststoff bietet eine hohe Stoß- bzw. Bruchfestigkeit, was vor allem eine Rolle spielt, wenn Iglus oft auf die Frontgabel genommen werden, um zum Beispiel zum Waschplatz transportiert zu werden.

Übergangslösung 1.000 Liter-Behälter

Vielfach sieht man auf den Betrieben umgebaute 1.000 Liter-Behälter, die als Kälberiglus fungieren. Das Schutzgitter des Behälters wird dabei zum Auslauf umfunktioniert und in den Behälter selber ein „Eingang“ gesägt. Die Anschaffungskosten von 25 bis 50 Euro sind zwar unschlagbar, aber diese Iglus der Marke Eigenbau weisen eine schlechte Wärme- und Kälteisolation im Vergleich zu den aus Polyethylen oder glasfaserverstärktem Kunststoff auf.
Quelle:  Dairyherd Network