Versteckte Kostentreiber bei der Milchkuhfütterung entlarven
„Jeder könnte mit Milchvieh Geld verdienen. Das Wissen ist vorhanden, aber es werden zu häufig die falschen Prioritäten gesetzt!“ Dieser Meinung waren Dr. Bernd Heidemann und Jan W. Meyer-Struthoff in der vergangenen Woche auf der Milchviehtagung des Beratungsunternehmens Koesling Anderson. Neben der richtigen Gruppierung und einer Intensivierung des Grünlands ist es nach neueren Erkenntnissen auch möglich, durch eine dauerhaft niedrigere RNB Protein im Futter einzusparen.
Ein wichtiger Schritt gegen Luxuskonsum von Kraftfutter ist die richtige Einteilung in Leistungsgruppen. Eine Möglichkeit stellt das Idener Modell dar.
Gruppe |
Milchleistung (kg/Kuh/Tag) |
MJ NEL/kg TM |
nXP%/kg TM |
EKM |
TS kg/Tag |
RNB |
|
1 Hochleistung |
Altkuh |
>30 |
>7,1 |
17,2 |
40 |
23 |
0 |
Jungkuh |
>26 |
||||||
2 Mittelleistung |
Altkuh |
20-30 |
6,8 |
16,1 |
30 |
19,5 |
-15 |
Jungkuh |
19-26 |
||||||
3 Niedrigleistung |
Altkuh |
<20 |
6,4 |
14,4 |
20 |
16 |
-30 |
Jungkuh |
<19 |
Teure Futtermittel rauswerfen
Mehr Schnitte vom Grünland holen
Der Wert der höheren Energiedichte lässt sich auch monetär beziffern. Die Differenz beträgt bis zu 224 €/ha. Denn einerseits müssen Ersatzfuttermittel eingekauft werden, um schlechte Qualitäten auszugleichen. Andererseits kann durch eine weniger gute Silage nicht die Milchleistung ermolken werden, die unter optimalen Bedingungen im Tank landen würde. Dem gegenüber stehen dieselben Arbeitserledigungskosten wie bei einer guten Silage.
Gesunde Kühe trotz geringer RNB
Leistungsgruppe |
RNB in der Ration |
Hochleistende |
0 |
Mittelleistende |
-15 |
Altmelker |
-30 |
Harnstoff in der Sammelmilch (mg/l) |
200 |