Falsche Management-Entscheidungen kann er sich nicht leisten, sagt Ralf Sanderink, Milchkuhhalter aus Ribe (Dänemark) mit Nachdruck. Denn wie viele andere Milcherzeuger in Dänemark, ist auch der Betrieb der Familie Sanderink in den vergangenen Jahrzehnten massiv gewachsen - die Banken wollen gute Ergebnisse sehen. Ralf Sanderink erreichte dies u. a. durch eine sehr hohe Arbeits- und Flächeneffizienz und eine gute Grundfutterleistung.
Falsche Management-Entscheidungen kann er sich nicht leisten, sagt Ralf Sanderink, Milchkuhhalter aus Ribe (Dänemark) mit Nachdruck. Denn wie viele andere Milcherzeuger in Dänemark, ist auch der Betrieb der Familie Sanderink in den vergangenen Jahrzehnten massiv gewachsen - die Banken wollen gute Ergebnisse sehen. Ralf Sanderink erreichte dies u. a. durch eine sehr hohe Arbeits- und Flächeneffizienz und eine gute Grundfutterleistung.
Angefangen hat alles im Jahr 1987, als Ralf Sanderink von Nordrhein-Westfalen in den hohen Norden zog und einen Betrieb mit 100 Kühen und 85 ha Fläche übernahm. Im Laufe der Zeit kaufte er zwei weitere benachbarte Betriebe (2007 und 2012), sodass die Herde inzwischen auf stolze 630 Kühe angewachsen ist. Im Jahr 2011 baute er dann am Betriebsstandort einen neuen Boxenlaufstall mit 400 Kuhplätzen und in 2016 ein neues Melkhaus.
- 630 Kühe
- 10.602 kg Energie-korrigierte Milch (ECM)
- 403 ha, davon 65 ha Stärkekartoffeln
- 11 Mitarbeiter
Nur 32 Stunden pro Kuh
Die 630 Kühe sowie die Produktion von Stärkekartoffeln bewältigt Ralf Sanderink mit insgesamt 11 Mitarbeitern. Für ihn ist dabei eine hohe Arbeitsproduktivität wichtig, denn bei einem durchschnittlichen Stundenlohn von 22,50 € kann sich der Betriebsleiter keine ineffiziente Arbeitserledigung leisten. So produzieren er und seine Mitarbeiter denn auch 336 kg ECM* pro Arbeitsstunde bei einem Arbeitsaufwand von 32 Stunden pro Kuh und Jahr. Damit liegt Ralf Sanderink beeindruckend über dem Durchschnitt aller EDF-Betriebe, die 250 kg ECM pro Stunde erreichen.
Falsche Management-Entscheidungen kann ich mir nicht leisten.
Ralf Sanderink
Eine solche Arbeitseffizienz erreicht er u. a. durch klar strukturierte Abläufe sowie wöchentliche, intensive Besprechungen mit den Mitarbeitern. Neben der Arbeitseffizienz ist auch die Flächenleistung mit 16.466 kg ECM/ha beeindruckend. Sie weist auf eine hohe Milchleistung sowie eine hohe Qualität und Menge des Aufwuchses hin.
Grundfutterleistung im Fokus
Ziel des Betriebsleiters ist zudem, viel Milch aus dem Grundfutter zu ermelken. Etwas mehr als 55 % der TMR der laktierenden Kühe bestehen aus Gras- aber vor allem Maissilage (ca. 70 % des Grundfutters). Dennoch, bei der Grundfutterleistung und damit an den Futterkosten sieht Sanderink noch Verbesserungsbedarf. Der Kraftfutterverbrauch von 352 g/kg ECM im vergangenen Jahr, sei allerdings vor allem der Trockenheit geschuldet und leider ein Rückschritt zu den vorangegangenen Jahren gewesen.
Wie erfolgreich Ralf Sanderink mit seiner betrieblichen Strategie ist, zeigen auch ihre ökonomischen Kennzahlen. So liegt der Break-Even-Point1) - also der Milchpreis, den ein Betrieb benötigt, um die direkten und festen Kosten zu decken - bei 31,5 ct pro kg Energie-korrigierte Milch.
Um die Mitarbeiter kümmern
Ralf Sanderink fasst am Ende seine betrieblichen Herausforderungen so zusammen: "Wir müssen kontinuierlich unsere Produktionskosten senken, uns gut um unsere Mitarbeiter kümmern und sehen, wie wir mit der schärfer werdenden Phosphat-Regelung auskommen. Trotz all der Hürden wollen wir weiter wachsen!"
*Hinweis: Die EDF-Zahlen lassen sich aufgrund der geringen Anzahl und Struktur der EDF-Betriebe nicht auf andere Milchkuhbetriebe übertragen. Sie zeigen jedoch eine Tendenz für die jeweilige Region.
1) Der Break-Even-Point ergibt sich aus den Gesamtkosten minus der realisierten Nicht-Milcherlöse und ist ein Indikator für die langfristige, betriebliche Wettbewerbsfähigkeit eines Betriebes aufgrund seiner Kostenstruktur. Er schließt entkoppelte Betriebsprämien mit ein.