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Bio war nicht mehr rentabel
Nach sieben Jahren Biomilchproduktion liefert Bernd Lohmann nun wieder konventionelle Milch ab. Grund für seinen Ausstieg waren die hohen Produktionskosten.
Am 15. Januar diesen Jahres holte der Tankwagen die letzte Biomilch von Bernd Lohmanns Betrieb in Hückeswagen im bergischen Land ab. Sieben Jahre hielt er seine 100 Kühe und 150 Jungtiere nach Bio-Standard. „Ich bin ideologisch von der biologischen Milcherzeugung überzeugt. Doch mit den Kraftfutterkosten und Milchpreisen konnte ich den vergangenen zwölf Monaten nicht mehr wirtschaftlich Milch produzieren“, erklärt er den Ausstieg.
Die Kraftfutterkosten haben mir fast das Genick gebrochen.
Problemloser Bio-Einstieg
Die Voraussetzungen für die ökologische Milchproduktion waren auf dem Betrieb ideal. „Ich hatte zehn Jahre zuvor schon alles extensiviert. Daher hat sich für mich bei der Umstellung wenig, außer beim am meisten beim Zukauf von Kraftfutter und dem Einsatz von Medikamenten geändert. Nach nur sechs Monaten konnten wir die erste Biomilch abliefern“, erzählt Bernd Lohmann rückblickend. Damals lagen 20 Cent Auszahlungspreis zwischen seiner letzten konventionell und ersten biologisch abgelieferten Milch. Bei seinem Ausstieg im Januar lag die Differenz nur noch bei 6 Cent.

Bernd Lohmann hat 1990 den alten Sauenstall in einen Laufstall für Kühe umgebaut, nachdem er 1984 zusammen mit seinen Eltern eine GbR mit 30 Kühen in Anbindung und Sauenhaltung gegründet hatte. (Bildquelle: Simon)
Stabile Tiergesundheit und einfache Fütterung
Die Umstellung auf Bio brachte für den Milcherzeuger zunächst viele Vorteile mit sich. So verschlechterten sich die Fruchtbarkeits- und Gesundheitsleistung der nicht, im Gegenteil. „Vor allem die Stoffwechselgesundheit der Kühe wurde sogar stabiler, weil sie nicht mehr so fett wurden“, berichtet Bernd Lohmann von seinen Erfahrungen. „So haben wir in den vergangenen drei Jahren keine Labmagenverlagerung mehr gehabt.“ Die einfache Fütterung mit einer Ration aus Kleegras (ca. 6,5 MJNEL) und einem...
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