Trockensteher: Stört Kalzium den Magnesium-Stoffwechsel?

Um die Kalzium-Absorption und die Kalzium-Mobilisation aus dem Skelett zum Laktationsstart zu verbessern, sollen trockenstehende Kühe nur verhalten mit Kalzium gefüttert werden. Doch beeinflusst Kalzium auch den Magnesium-Stoffwechsel? Schwedische Wissenschaftler sind dieser Frage nachgegangen.

Damit Kühe nicht um den Geburtszeitraum festliegen, sollte eine ausreichende Magnesiumversorgung gewährleistet sein. Dabei wird die Höhe der Magnesiumaufnahme nicht durch den physiologischen Bedarf geregelt, sondern die Kuh nimmt so viel Magnesium auf wie möglich. Überschüsse werden durch die Ausscheidung über den Urin reguliert.
Die Wissenschaftler aus Schweden untersuchten den Effekt des Kalziumlevels auf den Kalzium- und Magnesium-Stoffwechsel anhand von 94 Kühen der Rasse Schwedisches Rotvieh. Diese bekamen eine von drei verschiedenen Rationen über die letzten 15 bis 32 Tage vor der Kalbung angeboten. Die Rationen hatten entweder einen Kalziumgehalt von 4,9; 9,3; oder 13,6 g pro kg TM. Die Magnesium-Konzentration lag bei 1,8 g/kg Trockenmasse in der Ration. Nach der Kalbung wurden die Kühe weiter mit derselben Ration gefüttert. Blutproben wurden zweimal die Woche bis zur Kalbung und dann 6, 12 und 24 Stunden sowie 2, 4, und 7 Tage nach der Kalbung gezogen. Urinproben wurden zweimal die Woche vor der Kalbung genommen und Kotproben zweimal pro Tag über 5 Tage genommen (innerhalb der letzten zwei Wochen vor der Kalbung). Ergebnisse:
  • Die scheinbare Verdaulichkeit von Magnesium und die tägliche Magnesium-Ausscheidung (überflüssiges Mg) im Urin war geringer in der Trockenstehphase bei Kühen, die die höchsten Kalzium-Gaben gefüttert bekamen.
  • Die unterschiedlichen Kalzium-Gaben hatten in diesem Fütterungsversuch keinen Einfluss auf die Kalzium-Konzentration im Blutplasma, der Kalzium-Mobilisierung aus den Knochen und die Ausschüttung des Parathormons, welches für die Ca-Mobilisierung nach der Geburt verantwortlich ist.
  • Auch die scheinbare Verdaulichkeit von Ca während der Trockenstehphase wurde nicht durch die Kalziumfütterung beeinflusst, allerdings hatten Kühe, die nur 4,9 g Kalzium/kg TM bekamen, 1,2 g Kalzium/Tag im Urin. Kühe, die höhere Gaben Kalzium bekamen, hatten 0,4 g pro Tag und 0,6 g.

Fazit: Die Fütterung von 13,6 g Kalzium pro kg TM störte den Magnesium-Stoffwechsel, hatte aber keinen Einfluss auf den Kalzium-Stoffwechsel. Anzunehmen ist, dass selbst die geringste Kalziumgabe von 4,9 g Kalzium/kg TM noch zu hoch war, um die Kalzium-Mobilisierung durch das Parathormon nach der Abkalbung zu trainieren.
  • Die scheinbare Verdaulichkeit von Magnesium und die tägliche Magnesium-Ausscheidung (überflüssiges Mg) im Urin war geringer in der Trockenstehphase bei Kühen, die die höchsten Kalzium-Gaben gefüttert bekamen.
  • Die unterschiedlichen Kalzium-Gaben hatten in diesem Fütterungsversuch keinen Einfluss auf die Kalzium-Konzentration im Blutplasma, der Kalzium-Mobilisierung aus den Knochen und die Ausschüttung des Parathormons, welches für die Ca-Mobilisierung nach der Geburt verantwortlich ist.
  • Auch die scheinbare Verdaulichkeit von Ca während der Trockenstehphase wurde nicht durch die Kalziumfütterung beeinflusst, allerdings hatten Kühe, die nur 4,9 g Kalzium/kg TM bekamen, 1,2 g Kalzium/Tag im Urin. Kühe, die höhere Gaben Kalzium bekamen, hatten 0,4 g pro Tag und 0,6 g.

Quelle: C. Kronqvist, U. Emanuelson, R. Spörndly, K. Holtenius: Effects of prepartum dietary calcium level on calcium and magnesium metabolism in periparturient dairy cows, J. Dairy Sci. 94: 1365-1373