So lösen Sie Unkrautprobleme auf Grünland!

Stark verunkrautete Wiesen und Weiden liefern qualitativ schlechteres Futter und geringere Erträge. Daher gilt es, Verunkrautung auf Grünland möglichst zu vermeiden. Die aktuelle Wetterlage bietet die Chance, lückige Bestände jetzt zu verbessern.

Die wichtigsten Futterpflanzen unserer Wiesen und Weiden sind die Gräser. Sie bilden eine dichte Grasnarbe, sind ertragreich und können verlustarm geerntet werden. Ist ein Bestand (stark) verunkrautet, müssen daher die richtigen Gräser gefördert werden. Die Erhöhung des Anteils an guten Gräsern ist daher die wichtigste Maßnahmen der Unkrautregulierung. Botanisch ausgewogenes Grünland weißt 50 bis 70 % Gräser, 10 bis 20 % Klee und 10 bis 30 % Kräuter auf. Im Berggebiet steigt aufgrund der raueren Wachstumsbedingungen der Anteil der Kräuter auf Kosten der Gräser.

Intensive Standorte besonders gefährdet

Ein sinkender Gräseranteil führt in der Regel zu Unkrautproblemen. Oft ist es eine sehr intensive und unangepasste Bewirtschaftung, die zu unbefriedigten Pflanzenbeständen führt. Das Grünland wird dabei intensiv gedüngt, zu häufig und zu früh genutzt, dabei wird die Pflanzendecke beschädigt. Besonders hoch ist die Gefahr der Verunkrautung an nicht raigrasfähigen Standorten (raue, schattige, trockene oder feuchte Lagen), an steilen Hängen oder dort, wo nicht regelmäßig geweidet wird.
Einer Verunkrautung kann am besten vorgebeugt werden, wenn Problempflanzen durch eine angepasste Bewirtschaftung zurückgedrängt werden. Unkrautprobleme werden vermieden bzw. langfristig gelöst, indem die Bewirtschaftung der Wiesen und Weiden auf die Ansprüche der standortspezifischen Gräser abgestimmt wird:
  • Bei mindestens 50 % guten Gräsern im Bestand kann die Wiese angepasst bewirtschaftet werden. Einzelne Unkrautpflanzen werden hier ausgestochen.
  • Bei einem Anteil von nur 15 bis 50 % guter Futtergräser sind Maßnahmen zur gezielten Förderung der guten Gräser notwendig. Dazu gehören Weidegang im Frühjahr, eine angepasste Düngung, eine mehrmalige Übersaat oder Versamung von Horstgräsern. Zusätzlich sind Unkräuter auszustechen oder vor dem Versamen abzuschneiden. Chemische Behandlungen sollten sehr zurückhaltend und wenn, dann nur als Einzelpflanzenbehandlung eingesetzt werden.
  • Bei weniger als 15 % guten Futtergräsern spricht man von einem degenerierten Bestand oder auch von einem Sackgassenbestand. Hier hilft nur eine Neuansaat.

  • Bei mindestens 50 % guten Gräsern im Bestand kann die Wiese angepasst bewirtschaftet werden. Einzelne Unkrautpflanzen werden hier ausgestochen.
  • Bei einem Anteil von nur 15 bis 50 % guter Futtergräser sind Maßnahmen zur gezielten Förderung der guten Gräser notwendig. Dazu gehören Weidegang im Frühjahr, eine angepasste Düngung, eine mehrmalige Übersaat oder Versamung von Horstgräsern. Zusätzlich sind Unkräuter auszustechen oder vor dem Versamen abzuschneiden. Chemische Behandlungen sollten sehr zurückhaltend und wenn, dann nur als Einzelpflanzenbehandlung eingesetzt werden.
  • Bei weniger als 15 % guten Futtergräsern spricht man von einem degenerierten Bestand oder auch von einem Sackgassenbestand. Hier hilft nur eine Neuansaat.

Herbizid nur als „Notfallmaßnahme“

Der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln in Form von Herbiziden sollte die letzte Möglichkeit sein, einer Verunkrautung auf Grünland entgegen zu wirken. Es sind derzeit nur wenige Wirkstoffe am Markt verfügbar, die gut wirksam gegen Unkräuter und gleichzeitig schonend zu guten Futterkräutern sind. Forschungen zeigen, dass eine Herbizidbehandlung nur dann etwas bringt, wenn die Ursachen der Verunkrautung erkannt und behoben werden. Andernfalls ist die Herbizidbehandlung nur eine Symptombehandlung. Eine ebenso starke Verunkrautung setzt hier in kurzer Zeit wieder ein.

Nachsaatmöglichkeit im Grünland prüfen!

In der Regel sind Nachsaaten während der Vegetationsperiode eher unsicher, weil sie besonders der Gefahr der Frühsommertrockenheit ausgesetzt sind. Unter den aktuell recht feuchten Bodenbedingungen erscheinen die Chancen für die Etablierung der Nachsaat aber vergleichsweise günstig. Die derzeit witterungsbedingte Schnittzeitverzögerung hat zudem zur Folge, dass die Grünlandnarben nach dem Schnitt aus den oft weißen Stoppeln nur verzögert nachtreiben, die Konkurrenz der Altnarbe daher nicht ganz so stark ist wie im ersten Aufwuchs bei den Frühjahrsnachsaaten. Wo daher lückige Bestände noch verbessert werden sollen, sollte jetzt die Möglichkeit zur Nachsaat genutzt werden.