GEA präsentiert neuen Einboxen-Melkroboter

Jahrelang hat GEA beim Automatischen Melken eisern am Mehrboxensystem festgehalten, während die Konkurrenz erfolgreich Einboxen-Melkroboter verkauft. Anscheinend hat man sich in Bönen neu besonnen, denn demnächst will der Melktechnikspezialist eine völlig neu entwickelte Einboxenanlage auf den Markt bringen.

Warum erst jetzt, werden sich viele Milcherzeuger fragen. Schließlich konnte sich das Mehrboxenmodell (MIone) doch nie so recht am Markt durchsetzen. Zu groß sind die Vorhalte-Kosten" bei nur einer oder zwei Melkboxen. Das hat man bei GEA mittlerweile erkannt (wird aber nur hinter vorgehaltener Hand zugegeben).

DairyProQ Plattform

Jetzt hofft GEA mit dem Monobox-Melkroboter verlorene Marktanteile vor allem bei den Familienbetrieben wieder zurückzugewinnen. Optisch zeichnet sich das Monobox-System   durch ein neuartiges und gradliniges Design aus, ähnlich dem des vollautomatischen Melkkarussells DairyProQ.  Das Herzstück ist denn auch das  vom DairyProQ Melkkarussell entliehene Ansetzmodul, das dafür sorgt, dass alle Arbeitsschritte automatisch und effizient durchgeführt werden: von der Zitzenreinigung, dem Ansetz- und Melkvorgang bis hin zur Melkzeug-Abnahme und dem Dippen. GEA nutzt hier erstmals die  Plattformstrategie des DairyProQ Melkplatzmoduls – gut so!
Die Monobox gibt es in drei unterschiedlichen Ausführungen, mit einem linken, rechten oder geraden Ein- bzw. Ausgang.
Zur Basisaustattung gehört das automatische Dippen der Zitzen im Melkbecher ebenso wie die viertelindividuelle Messung der Milchmenge, der Leitfähigkeit, der Milchfarbe sowie der Milchtemperatur. Diese Daten werden auch zur Mastitiserkennung herangezogen. Als Option ist neben der serienmäßigen Kraftfutterfütterung auch eine zusätzliche Flüssigfütterung erhältlich.
Den Wasserverbrauch gibt GEA mit 268 Liter an, der Energieverbrauch soll bei 12,8 KWh pro 1.000 kg Milch liegen (der Verbrauch lässt sich jederzeit ablesen). Die Heißwasseraufbereitung erfolgt in einer separaten Versorgungs-Unit, die in einem Abstand von bis zu 15 m untergebracht werden kann. Für den Einbau der Monobox müssen 5,10 m2 eingeplant werden. Dieser sollte vergleichsweise schnell erfolgen, da die einzelnen Module der Monobox bereits vorgefertigt und getestet angeliefert werden und im Stall nur noch zusammengesetzt werden müssen.

Für maximal 70 Kühe

GEA empfiehlt die Monobox für Milchkuhherden bis zu 70 Kühen, die Installation mehrerer Monoboxen unter einem Dach wird derzeit nicht empfohlen; in diesen Fällen soll die Mehrboxenanlage MIone zum Einsatz kommen. Diese soll auch weiterhin ihren Platz im Melkroboter-Portfolio des Melktechnikspezialisten behalten, weshalb auch weitere technische Updates für den MIone angedacht sind.
Der Verkauf soll noch in diesem Jahr in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und Kanada starten, in 2016 sollen dann weitere Länder folgen. Zu welchem Preis, der Melkroboter erstanden werden kann, darüber hüllt sich GEA noch in Schweigen. Allerdings werde man mit einem wettbewerbsfähigen Verkaufspreis in den Markt starten, erklärt man in Bönen selbstbewusst.