Heimische Eiweißversorgung ist unrealistisch

Die Versorgung mit Eiweißfuttermitteln sei durch den großen Bedarf der tierischen Veredelung rein von heimischen Anbauflächen ohne Importe nicht möglich, stellt der Deutsche Verband Tiernahrung (DVT) fest. Politiker sollten daher zur Verfügung stehende knappe Ressourcen an landwirtschaftlichen Rohstoffen in Europa realistisch betrachten. Eine wettbewebsfähige deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft sei auf freien Zugang zu internationalen Märkten und verfügbaren Rohstoffen angewiesen.
Damit reagiert der Verband auf die jüngst verabschiedete europäische Soja-Deklaration, die besagt, dass „Agrarprodukte aus klimatischen Gründen vorrangig dort produziert werden sollten, wo die knappen Ressourcen am effizientesten genutzt werden können.“ Eine einseitige Bevorzugung regionaler Rohstoffe wie Soja aus Europa lehnt der DVT ab, weil sie nicht nur unwirtschaftlich, sondern auch nicht nachhaltig ist. Der Bedarf in Höhe von 31,2 Millionen Tonnen Sojaschrot für Futtermittel in Europa wurde im Jahre 2015/2016 nur zu 1,5 Millionen Tonnen aus den in der EU angebauten Sojabohnen erfüllt. Zudem trage die von der EU-Kommission geplante Reform der Erneuerbaren-Energie-Richtlinie zu einer Reduzierung der Wirtschaftlichkeit des Rapsanbaus bei, der bislang ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Eiweißversorgung lieferte.
Quelle: Deutscher Verband Tiernahrung (DVT)