EU-Freihandel mit Australien und Neuseeland kritisch für Milchproduzenten

Die Handelsminister der Europäischen Union haben grünes Licht für Freihandelsgespräche mit Australien und Neuseeland gegeben. Die Mitgliedstaaten ermächtigten mit ihrer Entscheidung am Dienstag vergangener Woche (22.5.) die Brüsseler Kommission, in Verhandlungen mit den Regierungen in Canberra und Wellington einzutreten. Dem Rat zufolge wurde bei der Mandatserteilung ein besonderes Augenmerk auf empfindliche Bereiche wie den Schutz der Landwirtschaft gelegt.

Mögliche Milchimporte werden dabei mit Sorge gesehen

Die grüne Europaabgeordnete Maria Heubuch sieht mit dem möglichen Handelsabkommen Probleme auf die bäuerliche Landwirtschaft in der EU zukommen. So seien gerade die Produktionskosten für sensible Produkte wie Milch in Neuseeland und Australien deutlich niedriger als in der EU, allerdings oft auf Kosten der Umwelt.
Ähnlich äußerte sich der Landesgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Mitteldeutschland (AbL), Reiko Wöllert. Die Situation auf dem Milchmarkt sei aktuell äußerst „fragil und angespannt“. Zwar habe sich der Markt in den letzten Wochen leicht erholt, trotzdem sei nicht mit Preissteigerungen zu rechnen, so Wöllert. Durch neue Handelsabkommen mit Neuseeland und Australien würden noch zusätzliche Milchimporte auf die übervollen EU-Märkte zugelassen. 
Quelle: AgE