Kostenauswertung 2017/18

Schleswig-Holstein: plus 6 Cent durch hohe Milchpreise

Im Wirtschaftsjahr 2017/18 konnten die Betriebe in Schleswig-Holstein rund sechs Cent mehr erlösen als noch im Jahr zuvor. Das lag vor allem an den überdurchschnittlichen Milchpreisen.

In der vergangenen Woche haben die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein und die Arbeitsgemeinschaft der Rinderspezialberatungsringe die Ergebnisse der landesweiten Vollkostenauswertung vorgestellt: Das Ergebnis war überaus positiv! Die Ergebnisse der Betriebszweigauswertungen (BZA) spiegeln vor allem die überdurchschnittlichen Milchauszahlungspreise im Wirtschaftsjahr 2017/18 wieder.

Plus sechs Cent im Vergleich zum Vorjahr

Das kalkulatorische Betriebszweigergebnis ist mit +2,26 Cent pro kg ECM (energiekorrigierter Milch) deutlich positiv. Im Vergleich zum Wirtschaftsjahr 2016/17 liegt es rund sechs Cent, zum Wirtschaftsjahr 2015/16 sogar um 10 Cent höher.
Doch bei Betrachtung der Leistungen und Kosten in der Vollkostenauswertung wird deutlich, dass vor allem die überdurchschnittlichen Milchauszahlungspreise für das positive kalkulatorische Betriebszweigergebnis verantwortlich sind. Der durchschnittliche Milcherlös lag bei 38,05 Cent pro kg ECM. Demgegenüber sind die Produktionskosten minimal um 0,9 Cent auf 40,79 Cent pro kg ECM gestiegen.
Ein großer Unterschied besteht weiterhin zwischen den 25% erfolgreichen und 25% weniger erfolgreichen Betrieben: die Differenz beträgt im Schnitt gut 10 ct/kg Milch. Dieser Unterschied resultiert hauptsächlich aus den Produktionskosten, die bei den weniger optimierten Betrieben deutlich höher ausfallen.

Rund 150 Kühe pro Betrieb

Die durchschnittliche Herdengröße entspricht dem Trend der letzten Jahre und ist auch im Wirtschaftsjahr 17/18 um drei Tiere auf 150 Kühe pro Betrieb gestiegen. Nachdem die Milchleistung in der Auswertung 2016/17 um über 300 kg ECM gesunken war, kletterte sie in der aktuellen Auswertung wieder auf 8.598 kg ECM/Kuh (+150 kg ECM im Vergleich zum Vorjahr). Der Kraftfuttereinsatz je Kilogramm Milch stieg ebenfalls leicht an. Daneben ist die Grundfutterleistung in kg ECM pro Hektar Hauptfutterfläche gesunken. Die leicht gestiegene Milchmenge wurde daher vermutlich durch einen höheren Kraftfuttereinsatz erfüttert.
Zwischen den Betrieben sind deutliche Unterschiede zu finden: Die 25% stärker optimierten Betriebe halten im Durchschnitt mehr Tiere (+82 Kühe), melken mehr Milch (+1.127 kg ECM) und wirtschaften mit 0,14 ha weniger Futterfläche pro Kuh.
Die landesweite Betriebszweigauswertung 2017/18 basiert auf den von der Rinderspezialberatung erhobenen Daten. Die Anzahl der ausgewerteten Betriebe blieb in diesem Jahr fast konstant: Es wurden 931 Betriebe ausgewertet und damit nur sechs Betriebe weniger als im Vorjahr. Allerdings sind vor dem Hintergrund der zunehmenden Arbeitsbelastung in den Beratungsringen (Düngebedarfs-Ermittlung, andere administrative Aufgaben) einige Auswertungen noch nicht abgeschlossen.
Quelle: Imke Junge, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein


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