Zum Jahresauftakt deutlich mehr Rohmilch in der EU

Die Milchviehhalter in der Europäischen Union haben auch zum Jahresauftakt 2012 deutlich mehr Milch produziert als vor Jahresfrist. Wie aus einer aktuellen Übersicht der Europäischen Kommission hervorgeht, die auf den Meldungen aus den einzelnen Mitgliedstaaten beruht, beliefen sich die Rohmilchanlieferungen an die Molkereien in der Gemeinschaft in den ersten beiden Monaten dieses Jahres auf insgesamt 22,20 Mio. t; das waren 846.000 t bzw. 4,0 Prozent mehr als im Zeitraum Januar und Februar 2011. Für Deutschland als größtem Milcherzeugerland in der EU wurde bezogen auf diese Berichtsperiode eine Zunahme der Molkereianlieferungen um 4,6 Prozent ausgewiesen, für Frankreich ein Plus von 3,5 Prozent.
Besonders stark erhöhte sich die Milchmenge zu Jahresbeginn in den mittel- und osteuropäischen Mitgliedstaaten. So meldete Polen eine Steigerung des erfassten Kuhmilchaufkommens um 10,5 % und die baltischen Staaten eine Zunahme zwischen 6,3 Prozent und 11,9 Prozent. In Ungarn erhöhte sich die betreffende Rohmilchmenge um 8,3 Prozent. Auch in Schweden und Rumänien wuchs diese im Januar und Februar kräftig, nämlich insgesamt um jeweils annähernd 10 Prozent. Entgegen dem positiven EU-Trend gingen die Milchanlieferungen an die Molkereien in Irland und Italien während der ersten beiden Monate 2012 gegenüber der Vergleichsmenge des Vorjahres um 0,2 Prozent sowie 0,5 Prozent zurück.
Im vergangenen Kalenderjahr waren nach aktueller Schätzung der Brüsseler Kommission EU-weit insgesamt 136,4 Mio. t Kuhmilch von den Molkereien erfasst worden, was gemessen am Niveau von 2010 eine Zunahme um 0,6 Prozent bedeutet hatte. Um diesen Prozentsatz war auch die Kuhmilcherzeugung ausgedehnt worden, nämlich auf 149,7 Mio. t. Im Jahr 2010 war die EU-Milchproduktion mit 1,5 Prozent überdurchschnittlich stark ausgeweitet worden, nachdem sie im Krisenjahr 2009 um 0,2 Prozent gedrosselt worden war. (AgE)