ZMB: Ausgeglichene Lage am Milchmarkt erwartet

Der MIV Milchindustrie-Verband hat seinen Milch Politikreport September 2019 veröffentlicht. Die Geschäftsführerin der ZMB Zentrale Milchmarkt Berichterstattung GmbH, Monika Wohlfarth, informiert darin über die gegenwärtige sowie voraussichtliche Lage am Milchmarkt. Grob zusammengefasst lässt sich zunächst sagen, dass die Volatilität der Preise, die in den vergangenen Jahren den Lauf am Milchmarkt bestimmt hat, im Jahr 2019 bislang ausblieb. Und auch für die kommenden Monate und für die ersten Monate von 2020 leitet Frau Wohlfarth eine Fortsetzung der ausgeglichenen Marktlage aus den gegenwärtigen Entwicklungen ab:
Angebot/Milchaufkommen: Das Angebot an Milch hat sich 2019 verhaltener entwickelt als in den Vorjahren. In Deutschland nahm die Milchanlieferung in der ersten Jahreshälfte im Vergleich zum Vorjahr um -0,6 % ab. In der EU hat sich gleichzeitig ein geringfügiger Anstieg um +0,2 % eingestellt. In den kommenden Monaten und für die ersten Monate von 2020 ist in Deutschland und anderen EU-Ländern weiter eine verhaltene Entwicklung des Milchaufkommens zu erwarten. Ursachen sind schrumpfende Milchkuhbestände und die schwierige Grundfuttersituation im zweiten Jahr in Folge.
Nachfrage/Produktpreise: Die Nachfrage nach Milchprodukten ist in 2019 weltweit wieder gewachsen. Die Exporteure haben in den meisten Produktkategorien höhere Mengen am Weltmarkt absetzen können als im Vorjahr. Das stärkste Wachstum war bei Magermilchpulver zu beobachten, sodass sich dieses in der ersten Hälfte mit leicht steigenden Preisen zum stabilisierenden Element im Markt entwickelte. Die Käsepreise hielten sich im Gegensatz zu den Vorjahren auf gutem Niveau stabil. Die Preise von Butter haben hingegen bis Anfang September nachgegeben. Der Butterpreis hat damit den preislichen Höhenflug der Vorjahre beendet, bewegt sich dabei allerdings weiter über dem Durchschnittsniveau des vergangenen Jahrzehnts.
Für die kommenden Monate erwartet die Marktexpertin, dass dem stagnierenden Angebot voraussichtlich eine jahreszeitlich belebte Nachfrage nach Butter und Käse gegenübersteht. Die Absatzbelebung dürfte zusätzlich dadurch stimuliert werden, dass die Verbraucherpreise im Vergleich zu den beiden Vorjahren niedriger sind. Und wenn zudem die gute Exportnachfrage nach Magermilchpulver anhält, sei für die nächsten Monate eine zumindest ausgeglichene Marktlage zu erwarten.
Quelle: MIV