Wolf reißt Kalb innerhalb eines Mutterkuhstalls

In Brandenburg hat ein Wolf ein neugeborenes Kalb innerhalb eines Laufstalles mit 250 Mutterkühen und rund 100 Kälbern gerissen. Der Mutterkuhstall der Agrargenossenschaft Elster/Pulsnitz Frauendorf liegt in unmittelbarer Nähe zu den ersten Häusern im Dorf. 
Der zuständige Tierpfleger Karsten Haschenz hatte zu Schichtbeginn um 5.30 Uhr große Unruhe im Stall vorgefunden. Die Rinder waren nervös, aggressiv, brüllten und drängten sich aneinander. Den Grund dafür habe Karsten Haschenz dann auf den zweiten Blick bemerkt: Ein Wolf stand mitten auf dem Futtertisch. Sekunden später flüchtete dieser aus dem Stall. Zurück blieb ein zwei Tage altes totes Kalb mit angefressener Flanke in einer nahegelegenen Stallbox.
Mit diesem Wolfsriss innerhalb eines Gebäudes erreicht das Thema eine neue Qualität. Andreas Kupfer, Chef der Rinderproduktion der Agrargenossenschaft Elster/Pulsnitz Frauendorf, ist zutiefst beunruhigt. „Wenn der Wolf hier rumstromert, wird er wieder zuschlagen“.
Forderungen, die Ställe als Schutzmaßnahme vor dem Wolf zu verriegeln, hält Andreas Kupfer „für großen Quatsch“ berichtet die Lausitzer Rundschau. „Kühe brauchen frische Luft, Sonne und Licht, deswegen haben wir den Stall mit Auslauf“, begründet er. Den Stall dicht zu machen, widerspreche einer artgerechten Haltung.
Quelle: Lausitzer Rundschau