Wiederkäuer-Leitlinien praxisfremd?

Die geplanten Hygieneleitlinien für die Wiederkäuerhaltung sind beim Rheinischen Landwirtschafts-Verband (RLV) auf Kritik gestoßen. Die Arbeitsgruppe Milch der Kreisbauernschaft Wesel wies darauf hin, dass der Entwurf des BMELV darauf abziele, das Risiko der Einschleppung und Weiterverbreitung von Krankheiten zu vermindern und die Früherkennung zu verbessern. Eine besondere Bedrohung stellten neue Krankheiten wie das Schmallenbergvirus oder die Blauzungenkrankheit dar. Sehr kritisch gesehen werden von den Milcherzeugern die angedachten Empfehlungen zur Vermeidung von Wildtierkontakten sowie zur Trennung von Fütterung und Betreuung über einen jeweils vorzunehmenden Stiefel- und Kleiderwechsel, aber auch das Mindestalter von Gülle. Diese Vorschläge seien praxisfremd, monierte die Arbeitsgruppe. Auch drohten die Milchviehbetriebe in die Defensive zu geraten, wenn auf Grund von Hygienemaßnahmen Ställe abgeschottet würden und der Eindruck entstehe, die Rinderhalter hätten etwas zu verbergen.