Weniger Besamungen, mehr Fleischrassenkreuzungen

Die Milchpreiskrise haben im Geschäftsjahr 2015/16 auch die Besamungsstationen und -organisationen zu spüren bekommen. Insgesamt wurden deutlich weniger Erstbesamungen erfasst, und zwar in Größenordnungen von rund minus 3 bis 9 Prozent zum vorherigen Jahr. Gleichzeitig wird von vielen Organisationen/Verbänden von steigenden Zahlen an Fleischrassenbesamungen berichtet, insbesondere mit Weiß-Blauen Belgiern. Die Rinder Union West (RUW) teilte mit, dass in ihrem Gebiet rund 39.000 Erstbesamungen mit Vererbern dieser Rasse durchgeführt wurden – 45 Prozent mehr als noch im Geschäftsjahr 2014/15! Gleichzeitig wird in den Zuchtgebieten Deutschlands von einem vermehrten Gebrauch von Rabattaktionen sowie teilweise auch einem höheren Einsatz von weiblich-gesextem Sperma berichtet.
Von der Zeitschrift KuhFacto (Ausgabe Oktober 2016) befragte Zuchtverbände gehen davon aus, dass als Konsequenz aus diesem Besamungsverhalten die Preise für Holsteinfärsen in den kommenden Monaten deutlich anziehen" werden. Die Qualität der Genetik der deutschen Holsteinpopulation soll nicht unter der oft sparsamen Vererberauswahl in der Krise 2015/16 gelitten haben.
Quelle: KuhFacto, Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben Ausgabe 46/2016