Weimarer Dreieck über die Zukunft des Milchmarkts

Kurz vor dem Ende der Garantiemengenregelung drängt Frankreich auf weitere politische Überlegungen zur Zukunft des Milchmarkts. Der französische Agrarminister Stéphane Le Foll traf sich daher vergangene Woche am Rande des Agrarrats mit Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt und dem polnischen Amtskollegen Marek Sawicki im Rahmen des sogenannten Weimarer Dreiecks.

Frankreich will mehr Regulierung

Le Foll habe im Anschluss daran die Erarbeitung eines gemeinsamen Positionspapiers bis Mitte Dezember angekündigt. Er drängte auf mehr Regulierung, räumte allerdings ein, dass das vor zwei Jahren von französischer Seite eingebrachte Bonus-Malus-System - also Zuckerbrot und Peitsche für Erzeuger, die ihre Produktion im Krisenfall einschränken beziehungsweise ausweiten - nicht mehrheitsfähig sei.

Deutschland forciert Erzeugerzusammenschlüsse und Warenterminmärkte

Schmidt erklärte, man werde sich in den nächsten Wochen über „kreative Ideen und Lösungen“ unterhalten. Er unterschied dabei jedoch zwischen Aktionismus und Überlegungen, wie man den Milchmarkt vor dem Auslaufen der Quote in Schuss halten könne. Aus der Milchwirtschaft selbst und vom Deutschen Bauernverband (DBV) gebe es marktwirtschaftliche Ansätze, die auf Export und Erlösstabilisierung zielten.
Schmidt plädierte für Zusammenschlüsse von Erzeugern, um am Markt besser auftreten zu können. Auch die verstärkte Nutzung von Warenterminmärkten sei ein interessanter Weg, wobei allerdings genau geprüft werden müsse, in wieweit tatsächlich die Erzeuger davon profitierten. Dessen ungeachtet werde dadurch ersichtlich, dass man sich am Markt bewegen müsse und sich nicht abschotten dürfe, so der Minister. (AgE)