US-Milchproduktion: Viel Milch und (noch) hohe Preise

Die Expansion der Milcherzeugung hat sich auch mit dem Beginn des vierten Quartals weiter fortgesetzt. Nach Angaben des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) übertraf der Rohstoffanfall im Oktober in 23 betrachteten US-Staaten mit 7,28 Mio. t das Niveau des Vorjahresmonats um 3,9 %.
In den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres hatten die US-Produzenten die Vorjahresproduktion mit der neuen Rekordmenge von 70,3 Mio. t Milch bereits um 2,0 % überliefert. Bis Jahresende sollen laut Prognose des Washingtoner Agrarressorts 93,5 Mio. t Milch ermolken werden. Die Erzeugung des Jahres 2013 würde dann um 2,5 % übertroffen. Für 2015 wird ein weiterer Anstieg um 3,0 % auf 96,3 Mio. t erwartet.
Im Gegensatz zur Europäischen Union oder Neuseeland hatte die größere Produktionsmenge in den USA bisher noch keinen negativen Einfluss auf die Milcherzeugerpreise: Im Oktober lag der Durchschnittspreis für Milch bei umgerechnet 25,3 US ct/lb (44,8 ct/kg) und damit um 21 % über dem vergleichbaren Vorjahresniveau. Insgesamt erlösten die US-Milcherzeuger in den ersten drei Quartalen 2014 für ein Kilogramm Milch etwa ein Viertel mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum 2013.

Hohes Preisniveau schwächt Wettbewerbsfähigkeit am Weltmarkt

Laut USDA schmälert das hohe Preisniveau im Inland jedoch zunehmend die Wettbewerbsfähigkeit der US-Exporteure am Weltmarkt. Nachdem im ersten Halbjahr 2014 noch mehr Milcherzeugnisse als im Vorjahr in Drittstaaten vermarktet werden konnten, lag die Exportmenge auf Grundlage fettbasierter Milchäquivalente von Juli bis September um mehr als 24 % unter dem Vorjahresniveau und dürfte dieses im vierten Quartal 2014 sogar um etwa 38 % unterschreiten. Auch die Ausfuhr von Milchpulver lag zuletzt klar unter den Vorjahreswerten.
Dagegen läuft der Absatz an die heimischen Konsumenten besser als 2013. Das US-Ministerium geht davon aus, dass der inländische Verbrauch 2014 gegenüber dem Vorjahr um rund 2,7 % zulegen und 2015 mindestens in dieser Größenordnung weiter anwachsen wird. (AgE)
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