Upländer Bauernmolkerei zahlt ab Juni mindestens 40 Cent

Weil ihr Käsewerk im hessischen Neukirchen insolvent ist, müssen die rund 170 Bio-Landwirte der Upländer Bauernmolkerei in Willingen-Usseln ein Minus von rund 3,6 Millionen Euro ausgleichen. Zuletzt bekamen sie nur noch 22 Cent pro Kilogramm Rohmilch ausgezahlt. Das soll sich jetzt ändern: Die Bauern der Milcherzeugergemeinschaft Hessen werden ab Juni wieder mindestens 40 Cent pro Kilogramm Rohmilch erhalten. Das kündigten Vorstand und Geschäftsführung bei der letzten Mitgliederversammlung an.
Die Mitglieder der Milcherzeugergemeinschaft Hessen betreiben seit 1996 die Upländer Bauernmolkerei in Willingen-Usseln. Anfang 2011 hatte die Erzeugergemeinschaft als weitere Betriebsstätte ein Käsewerk in Neukirchen im Schwalm-Eder-Kreis von der Hochwald Foods GmbH übernommen. Mit der ebenfalls übernommenen konventionellen Käseproduktion seien dauerhaft Verluste erwirtschaftet worden, so die Geschäftsführerin der Upländer Bauernmolkerei, Karin Artzt-Steinbrink, die für das Käsewerk in Neukirchen im März Insolvenz anmeldete. Der Aufbau des Biokäsemarktes sei langsamer als geplant verlaufen.

 Der Vorstandsvorsitzende der Milcherzeugergemeinschaft Hessen, Josef Jacobi, stellte ergänzend fest, dass die Preise im konventionellen Markt sehr niedrig seien. Mit den Preisen der Discounter habe das Werk in Neukirchen nicht überleben können. Zurzeit laufen laut Jacobi Verhandlungen über einen Verkauf des Käsewerks. Die Chancen stünden gut, dass in Neukirchen demnächst wieder produziert und zumindest ein Teil der Mitarbeiter dort eine neue Arbeit finden werden. Um solche Managementfehler in Zukunft zu vermeiden, werde jetzt ein kaufmännischer Geschäftsführer gesucht. (AgE)