Tierzuchtberatung besser ausstatten?

Mehr Mittel für die Tierzuchtberatung hat der Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Norbert Schindler, gefordert. „Die Tierzucht ist von herausragender Bedeutung für unsere Gesellschaft“, schreibt Schindler in einem Brief an den Mainzer Landwirtschaftsminister Dr. Volker Wissing. So berücksichtige die qualitative Zuchtarbeit Aspekte der Gesundheit, die Qualität der erzeugten Produkte sowie das Sozialverhalten, das Temperament und die Umgänglichkeit der Tiere. Genetische Defekte würden vermieden, und die genetischen Ressourcen bedrohter Tierrassen blieben erhalten. Wissing hatte zuvor die Einsparungen der vergangenen Monate und Jahre in der Tierzuchtberatung der Landwirtschaftskammer gewürdigt.
Der Minister verwies darauf, dass Kosteneinsparungen im Bereich der Tierzucht durch die Übernahme von Zuchtleistungen durch Tierzuchtorganisationen erreicht worden seien. Dem entgegnete Schindler, dass der Einfluss auf die Zucht nicht vollständig an private Organisationen abgegeben werden sollte, weil dort in erster Linie wirtschaftliche Erwägungen berücksichtigt würden. Die von ihm genannten Aspekte qualitativer Zuchtarbeit spielten dort eine geringere Rolle.
„Produktqualität zu günstigen Preisen, Modernisierung und Effizienzsteigerung in der Nutztierhaltung, ohne die gesellschaftlichen Forderungen außer Acht zu lassen - das geht ohne Zucht nicht“, so Schindler in seinem Brief. Die Bedeutung der Tierhaltung in der Landwirtschaft für die Verwirklichung alternativer Einkommensquellen sei mit der Zucht eng verbunden. „Wir stimmen zu, dass die Eigenverantwortung unserer Tierzuchtorganisationen gestärkt werden soll. Dazu trägt eine entsprechende Beratung wesentlich bei“, betont der Kammerpräsident. Diese hochwertige und spezialisierte Beratung sei aber nur mit einem entsprechenden Personaleinsatz möglich.
Quelle: AgE