Tierwohl-Indikatoren für Milchkühe entwickelt

Ein neues Indikatoren-System soll es ermöglichen, das Tierwohl bei Milchkühen objektiv einzuschätzen. Wissenschaftler und Praktiker aus Deutschland, Österreich und der Schweiz entwickelten das Verfahren im Rahmen eines vom Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) geförderten Projekts.
Das Indikatoren-System umfasst zehn tierbezogene Indikatoren
  • zur Euter- und Stoffwechselgesundheit,
  • zum Ernährungszustand,
  • zu Lahmheiten,
  • Veränderungen an Klauen- und Gliedmaßen,
  • Verschmutzung,
  • Verletzungen
  • und Verhalten der Tiere
  • sowie zur Zahl der verendeten Kühe und Kälber.

  • zur Euter- und Stoffwechselgesundheit,
  • zum Ernährungszustand,
  • zu Lahmheiten,
  • Veränderungen an Klauen- und Gliedmaßen,
  • Verschmutzung,
  • Verletzungen
  • und Verhalten der Tiere
  • sowie zur Zahl der verendeten Kühe und Kälber.

Ökologisch oder konventionell sagt nichts über vorhandenen Tierwohl-Status aus

Das an der Entwicklung beteiligte Braunschweiger Thünen-Institut (TI) berichtete, dass das tierbezogene Indikatorensystem bisher in 115 konventionell und ökologisch wirtschaftenden Betrieben erprobt wurde. Die Ergebnisse zeigten, dass Tierwohl unabhängig davon, ob konventionell oder ökologisch gewirtschaftet wird, stark vom Management des einzelnen Betriebes abhängt.
So habe beispielsweise der Anteil lahmer Kühe im Durchschnitt der Betriebe bei knapp 15 % gelegen, dabei reichte die Spanne jedoch sowohl in Ökobetrieben als auch auf konventionell wirtschaftenden Höfen von 0 bis über 45 Prozent.
Das Thünen-Institut empfiehlt daher, die zurzeit ausschließlich handlungsorientierten Richtlinien für eine tiergerechte Milchviehhaltung um konkrete, tierbezogene Indikatoren zu erweitern. Damit solche tierbezogenen Indikatoren aber tatsächlich einheitlich und damit vergleichbar kontrolliert werden können, bedarf es allerdings noch weiterer Forschung. (AgE)