Tiertransporte in Fachgespräch diskutiert

Mehrheitlich besorgt über die Zustände und Kontrollmöglichkeiten bei Tiertransporten aus der Europäischen Union in Drittländer haben sich geladene Experten bei einem öffentlichen Fachgespräch im Ernährungsausschuss des Bundestages gezeigt. Branchenvertreter sprachen sich am Montag vergangener Woche (25.6.2018) gleichzeitig für den Erhalt von Zuchttiertransporten aus, drängten aber auf eine bessere Durchsetzung der EU-Vorgaben.
Für den Erhalt des Transports von Tieren in Deutschland sprach sich die Geschäftsführerin vom Bundesverband Rind und Schwein (BRS), Dr. Bianca Lind, aus. Zwar seien die Transporte für die Tiere eine Belastung, aber die Bedingungen in Deutschland seien zumutbar und vertretbar. Auch der Export von Zuchtrindern aus Deutschland heraus müsse erhalten bleiben, denn in der Bundesrepublik gebe es die größte Population von rund 2,7 Millionen Zuchttieren, „die weltweit sehr gefragt sind“, so Lind. Allerdings müsse darauf gepocht werden, dass die Regeln in allen EU-Staaten gleich gelten.
Agrarsprecher der Grünen, Friedrich Ostendorff, sprach sich dafür aus, dass Lebendtierexporte in außereuropäische Länder generell verboten werden sollten. Derzeit sei nicht einmal innerhalb Europas die Einhaltung eines Mindestmaßes an Tierschutz gewährleistet. Beim Verlassen der EU seien die Transporte „eine grausame Blackbox“.
Auch die FDP will mit ihrem Antrag die Transporte lebender Tiere zu Zielen außerhalb der EU, die nicht die EU-Mindeststandards des Tierschutzes einhalten, verhindern. Auf EU-Ebene sollte die Bundesregierung auf Kontrollen drängen, fordern die Liberalen. Notfalls müssten Maßnahmen durchgesetzt werden, um die Transportfähigkeit der Tiere zu sichern.
Fakt ist, dass jetzt Entscheidungs- und Handlungsbedarf besteht – der Deutsche Tierschutzbund forderte den Bundestag und die Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf, endlich Maßnahmen zu ergreifen.
Quelle: AgE