Milchmarkt

The Dairy Group warnt vor Milchpreisrutsch nach 2015

Nach dem Auslaufen der Milchquotenregelung der Europäischen Union im Jahr 2015 könnten die Milchpreise als Folge einer Produktionsausdehnung in den EU-Mitgliedsstaaten deutlich sinken. Wie das britische Beratungsunternehmen The Dairy Group erklärte, sind aktuelle Spekulationen, dass das Milchaufkommen in einigen wichtigen Milch produzierenden EU-Ländern steigen wird, nicht unbegründet. Darauf deuteten unter anderem chinesische Direktinvestitionen im irischen Milchsektor und Erweiterungspläne des dänischen Molkereiunternehmens Arla hin. Außerdem gebe es deutliche Anzeichen dafür, dass die Milchbauern in den Niederlanden, Deutschland, Frankreich und Polen ihre Kapazitäten aufstockten.
Wenn die EU-weit führenden acht Erzeugerländer - Deutschland, Frankreich, Großbritannien, die Niederlande, Italien, Polen, Spanien und Irland - ihre Jahreserzeugung nur um 1 % erhöhten, bedeutete das ein zusätzliches Aufkommen von 1,2 Mio. t Milch. In den USA, wo der Milchmarkt weniger reguliert sei als in der EU, habe eine Angebotsänderung von 1 % eine Erzeugerpreisänderung von ungefähr 10 % zur Folge. Ein Preisverfall in ähnlichem Ausmaß sei als Folge der EU-Produktionserweiterung nicht unwahrscheinlich, wenn man eine unveränderte Nachfrage voraussetze. Auf eine generell steigende Volatilität der Milchpreise deuteten außerdem die jüngsten Entwicklungen in Neuseeland hin. Dort sei die Erzeugung in den vergangenen drei Monaten um rund 500.000 t oder 2,5 % der Jahresproduktion des Landes geschrumpft. Die Folge sei ein Preissprung von rund 20 % gewesen. (AgE)