Spotmilchpreise wieder etwas beruhigt

Nach einem kurzen Stopp im Rückgang der Milchanlieferungen in Deutschland hat sich dieser zuletzt über den Monatswechsel September-Oktober 2021 wieder verstärkt. Der Rückstand zur Vorjahreslinie hat sich in der Kalenderwoche 39 auf -2,6 % vergrößert. Bei dem gleichzeitig hohen Bedarf hatten sich die Spotmilchpreise entsprechend entwickelt – im Süden waren die noch nie dagewesenen 50 Cent pro Kilogramm Rohmilch geknackt worden. Ein eindeutiges Zeichen dafür, das der Rohstoffmilch knapp ist. 
In der vergangenen Woche (KW 40) hat sich die Preisentwicklung für Rohmilch am Spotmarkt wieder etwas beruhigt. Rohmilch wurde zur Lieferung in der aktuellen Woche (KW 41) laut der niederländischen DCA-Markets-Price Reporting Agency in Norddeutschland zu 45,50 € pro 100 kg gehandelt, in Süddeutschland zu 49,00 €. In den Niederlanden wurden am Spotmarkt durchschnittlich 45,00 € gezahlt. Diese Preise hielten sich auch für in dieser Woche (KW 41) gehandelte Milch stabil. Entwicklung der Spotmilchpreise im Detail siehe Grafik DCA Dairy Quotations – Spotmilk.
Die Milchmarktanalysten des niederländischen Handelsunternehmen Trigona Dairy Trade deuten diese Entwicklung mit Fragezeichen dahingehend, dass der saisonale Tiefpunkt in der Milchanlieferung erreicht sein könnte. Dem gegenüber stehen jedoch unverändert die sehr hohen Produktionskosten in den Milcherzeugerbetrieben, insbesondere was Kraftfutter betrifft. Zudem erreichen neben den Grassilagen auch die Maissilagen aus 2021 offenbar überwiegend nicht die gewünschten Qualitäten. Dies wiederum lässt viele Marktbeobachter für die Wintersaison keine überschwänglichen Anstiege in der Milchmenge erwarten – dafür müssten die Milcherzeugerpreise erst erheblich ansteigen. 
Quellen: ZMB, AMI, Trigona Dairy Trade, DCA