Sojabohnenernten scharf nach unten korrigiert

Im kommenden Wirtschaftsjahr 2012/13 wird nach Angaben des  US-Landwirtschaftsministeriums die weltweite Sojabohnenproduktion zwar das katastrophale Vorjahresergebnis toppen, aber nicht – wie lange gehofft - das langjährige Mittel erreichen. Dies liegt vor allem an der niedrigeren Ernteprognosen für die USA.
Trotz einer um rund 400.000 ha größeren Anbaufläche wird die Ernte aufgrund der sehr ungünstigen Witterungsbedingungen nicht überzeugen können. Weniger als ein Drittel der Sojaflächen wird nur noch als überdurchschnittlich in der Entwicklung eingestuft. Das ist so schlecht wie zuletzt im Dürrejahr 1988.

In der aktuellen Prognose vom 10. August 2012 soll die Ernte sogar nur noch 10 Mio. t betragen. Das bedeutet ein Minus von nahezu 12 % gegenüber Vorjahr und ist das niedrigste Ernteergebnis seit 5 Jahren. Einziger Lichtblick in der Versorgungsbilanz sind die Schätzungen für die Sojabohnen in Südamerika. In Brasilien soll die Sojaernte fast ein Viertel höher ausfallen als im Vorjahr, in Argentinien ein Drittel höher und in Paraguay sogar doppelt so hoch.
Allerdings sind diese Schätzungen sehr vage, die Sojabohnen sind ja noch nicht einmal ausgesät. Im vergangenen Jahr verschätzte sich das US-Landwirtschaftsministerium hinsichtlich der brasilianischen Sojaernte um 10 Mio. t, hinsichtlich der argentinischen um 11 Mio. t. 
Sollte auch in Südamerika das Wetter in diesem Jahr nicht passen und die Erwartungen bleiben unerfüllt, steht den ohnehin schon hohen Preisen ein weiterer Schub nach oben bevor.