So wenig Landwirte im Bundestag wie nie

Nach der Bundestagswahl haben so wenige Abgeordnete einen landwirtschaftlichen Hintergrund wie nie zuvor. Nur noch 15 Mitglieder des Bundestags sind Landwirte. Damit stellen sie lediglich 2,4% des heute 630 Personen umfassenden Bundestags. 1961 waren es noch mehr als zehn Prozent. Laut Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, sei die Landwirtschaft deutlich unterrepräsentiert.

Auch der Anteil der Unternehmer ist gesunken. Im Verhältnis zu deren Anteil an den Erwerbstätigen (10,6%) sind nur noch 7,5% der Parlamentarier unternehmerisch tätig.
Mehr Parlamentsabgeordnete als Arbeitnehmer stellen Beamte, Angestellte des öffentlichen Dienstes, Rechtsanwälte und Notare. Für sie sei es deutlich leichter, eine Beurlaubung zu organisieren, sagt Frank Zitka vom Deutschen Beamtenbund in der Zeitschrift Die Welt. Für kleinere Firmen sei es unmöglich, einen von zwei Mitarbeitern über mehrere Jahre zu entbehren. Beinahe ein Viertel der Abgeordneten sind Lehrer, Polizisten oder Verwaltungsbeamte. In Deutschland machen diese Berufsgruppen elf Prozent der Erwerbstätigen aus. Am deutlichsten ist der Unterschied bei den Rechtsanwälten: 80 Vertreter sitzen im Bundestag, lediglich 160.000 praktizieren in Deutschland.
Da FDP, Piraten, AfD und andere kleine Parteien den Einzug in den deutschen Bundestag nicht geschafft haben, werden insgesamt 15,8% der Wähler nicht mehr durch die Fraktionen des Bundestags repräsentiert. Das ist der höchste Wert, der je bei einer Bundestagswahl gemessen wurde.
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Quelle: Die Welt