Silomais ist wieder knapp

Die ersten Betriebe fangen in diesen Tagen an erste Silomaisbestände vorab zu häckseln, um möglichst durchsilierten Mais zur Verfügung zu haben, wenn der Mais aus 2018 weggefüttert ist, aber gleichzeitig nicht die Silos in der Haupternte zu blockieren. Dabei wird in der Regel mit trockenheitsgeschädigten Beständen begonnen. Dass der Mais auch in diesem Jahr regional teils stark unter dem Wassermangel leidet bzw. gelitten hat, dürfte laut Expertenmeinung wieder zu deutlich unterdurchschnittliche Erträge führen.
Die Landwirtschaftskammer NRW rechnet im landesweiten Mittel mit Erträgen, die nochmal um 10% unter dem schlechten Vorjahresniveau liegen. Die stärksten Trockenschäden sind auf den leichten Böden im nördlichen Münsterland und am Niederrhein zu finden. Gleichzeitig ist dort auch die Nachfrage nach Silomais besonders hoch. Die LWK rät daher Rinderhaltern, die schon jetzt eine Futterknappheit in ihrem Betrieb erkennen oder befürchten, jetzt alle Optionen zum Schließen der Futterlücke anzusprechen und zu ergreifen bzw. versuchen, sie offen zu halten, um nicht am Ende mit zu wenig Grundfutter dazustehen.
Bei der Preisfindung beim Kauf von Silomais zur Ernte ab Feld sollte berücksichtigt werden, dass durch den Wassermangel mit erheblichen Ertragseinbußen zu rechnen ist und gleichzeitig auch ein verminderter Futterwert vorliegen kann. So weist z.B. Mais mit guter Qualität einen Energiegehalt von 6,4 bis 6,8 MJ NEL/kg TM auf, wohingegen Mais ohne Kolben und mit einer vertrockneten Restpflanze kaum mehr als 5,4 – 5,8 MJ NEL/kg TM beinhalten dürfte. Eine Dreisatzrechnung kann laut Beratern näherungsweise zu einer Preisfindung beitragen. Kostet etwa eine gute Maissilage mit 6,6 MJ NEL/kg TM 3,30 €/dt, dürfte eine Silage mit 5,6 MJ NEL/kg TM nur 2,80 €/dt kosten.
Quelle: LWK NRW