Schweiz: Kein Schleusenland für EU-Produkte

Die Schweiz will die europäischen Lebensmittelhersteller nicht dabei unterstützen, das von Russland verhängte Importverbot zu umgehen. Dem eidgenössischen Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) zufolge, hatten einige Nahrungsmittelproduzenten darum gebeten, die Schweiz als Transitland für ihre Exporte nach Russland zu nutzen. Diesen Plänen wurde jedoch eine Absage erteilt.
Für die EU-Exporteure von Lebensmitteln wäre der „Umweg“ über die Schweiz durchaus interessant, da das Land derzeit noch von den russischen Einfuhrbeschränkungen ausgenommen ist. Die Schweiz muss derzeit bei allen Ausfuhren von Lebensmitteln nach Russland Hygienezertifikate ausstellen. Dies werde man jedoch für Produkte, die nicht im Land selbst produziert worden seien, nicht tun, teilte das BLW mit.
Doch auch von russischer Seite wurde offenbar versucht, die für ihre Neutralität bekannte Schweiz zur Umgehung der Einfuhrverbote von Käse zu nutzen. Russische Importeure sollen nach Medienberichten bei eidgenössischen Käseexporteuren nicht etwa nach deren Spezialitäten wie Appenzeller, Emmentaler und Gruyère angefragt haben, sondern nach niederländischem Gouda und italienischem Mozzarella. (AgE)