Schweden: Unterstütuzung für Milchmarkt notwendig

Der schwedische Bauernverband (LRF) befürchtet wegen des russischen Importstopps für Milchprodukte erhebliche Brüche am Milchmarkt und hat die Politik deshalb zu geeigneten Gegenmaßnahmen aufgefordert.
Der LRF teilte vergangene Woche in Stockholm mit, dass das russische Einfuhrverbot für die schwedischen Milcherzeuger sehr ungelegen kam: Viele Betriebe hätten die schwierige Marktsituation der vergangenen Jahre noch nicht verwunden und befänden sich derzeit in einer schlechten wirtschaftlichen Verfassung. Der durch das Embargo beförderte internationale Einbruch der Milchpreise treffe die hiesigen Milcherzeuger deshalb besonders hart.
Nach Angaben des Verbandes erwirtschaften konventionelle Milcherzeuger in dem skandinavischen Land nach Abzug der Futterkosten aktuell rund 1,7 skr (0,18 Euro) pro Kilogramm Milch (ECM). Das seien bereits 0,32 skr (3,5 ct) pro Kilogramm weniger als vor einem halben Jahr. Da hier von noch sämtliche anderen Betriebskosten und Löhne abgingen, könne die finanzielle Situation vieler Betriebe in den kommenden Monaten kritisch werden, zumal die Molkereiunternehmen weiter sinkende Erzeugerpreise angekündigt hätten, warnte der LRF.

Befristete Staatsgarantien bis zum Ende des Embargos?

Bereits Anfang September hatte der Verband daher nach eigenen Angaben den schwedischen Landwirtschaftsminister Eskil Erlandsson aufgefordert, mit zeitlich befristeten Staatsgarantien dafür zu sorgen, dass die Milchviehunternehmen bis zum Ende des russischen Embargos liquide bleiben. Erlandsson soll sich nach dem Willen des LRF zudem auf EU-Ebene für marktstützende Maßnahmen und einen einfacheren Zugang zu Drittmärkten einsetzen. Gefordert wurde zudem auch eine Entbürokratisierung des schwedischen Milchsektors, der nach Einschätzung des Verbandes im Vergleich zu dem vieler Wettbewerber überreguliert und marktfeindlich ist. (AgE)
Umrechnungskurs: 1 skr = 0,1088 Euro