Schmidt: Nur Marktgeschehen selbst kann Milchkrise lösen

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt ist davon überzeugt, dass die Krise am Milchmarkt allein im Markt selbst und durch die darin Beteiligten gelöst werden kann. Weder die Europäische Union noch ein einzelner Mitgliedsstaat seien in der Lage einen globalen Markt durch europäische oder nationale Eingriffe lenken zu können. „Wer dies verspricht, ist unredlich gegenüber den Betroffenen und der Öffentlichkeit“, warnte Schmidt.
Er sieht die auf allen Stufen an der Milchwirtschaft beteiligten Personen und Unternehmen in der Verantwortung, ihren Markt wieder in ein besseres Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage zu bringen. Schmidt verwies darauf, dass ein ruinöser Mengenwettbewerb die Preise nur immer weiter drücke.
Die Politik werde diesen Prozess im Rahmen ihrer Möglichkeiten begleiten, versicherte der CSU-Politiker. Er ist zufrieden mit den Ergebnissen, die vergangene Woche im letzten EU-Agrarrat, besprochen wurden. Beispielsweise wolle man demnach Erzeugern und Molkereien befristet die rechtliche Möglichkeit geben, Vereinbarungen zur Angebotsmenge und deren Reduzierung zu treffen. Die einzelnen Molkereien müssten sich dieser Herausforderung stellen und gemeinsame Lösungen über die gesamte Branche finden, erklärt Schmidt.
Auch befürwortet der Minister den Vorschlag weiterer EU-Liquiditätshilfen zur Unterstützung der Betriebe. Sein Ziel sei es, gerade mit der Milchproduktion eine flächendeckende Landbewirtschaftung aufrecht zu erhalten. Dabei seien allerdings auch die Bundesländer gefordert. Schmidt verwies auf die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) sowie die Fördermöglichkeiten in der Zweiten Säule, etwa über die Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete. (AgE)