Russland will Selbstversorgung steigern

Die russischen Milchbauern sollen bis 2025 32,4 Mio. t Milch produzieren. Das wären gut 4% oder 1,3 Mio. t mehr als 2017. Dieses Wachstum wird aber in erster Linie von größeren Betrieben ausgehen, die ihre Produktion um 19% auf 18,5 Mio. t ausweiten sollen. Denn die  Produktion in den kleineren Höfen auf dem Land dürfte bis dahin eher zurückgehen (um 1,6 Mio. t auf 13,9 Mio. t).
Fachleute des Verbandes der Milchproduzenten (Sojuzmoloko) halten das Produktionsziel für realistisch, wenn die staatlichen Fördermaßnahmen wie zinsgünstige Kredite und Investitionshilfen für Stallneubauten für die Milcherzeuger fortgesetzt werden. Die komplette Selbstversorgung dürfte aber auch 2025 nicht erreicht werden, denn gegenwärtig beläuft sich das Versorgungsdefizit nach Regierungsangaben auf etwa 25 %. Um diese Lücke zu schließen, müsste die Milcherzeugung auf mindestens 40 Mio t steigen.

Streit mit Weißrussland

Die Produktionssteigerungen gehen vor allem zu Lasten von Weißrussland, das viele Milchprodukte nach Russland exportiert. Immer wieder hatte Russland zuletzt die Einfuhr von weißrussischen Milchprodukten wegen angeblicher Qualitätsmängel untersagt. Präsident Alexander Lukaschenko verglich den blockierten Zugang zum russischen Markt mit dem beginnenden Handelskrieg zwischen den USA und China. Weißrussland bemüht sich nun, die Handelsbeziehungen zu anderen Ländern auszubauen, z.B. nach China, Kasachstan, die Ukraine, Kirgisien oder Aserbaidschan.
Quelle: AgE