Russland: 60 % der Milchkühe tragen Bovines Leukämie-Virus

Das Institut für Experimentelle Veterinärmedizin Sibiriens und des Fernen Ostens schätzt, dass etwa 60 Prozent der Milchkühe in Russland Träger des Bovinen Leukämie-Virus (BLV) sind, der bei wenigen Tieren auch zum Ausbruch der enzootischen Rinderleukose führen kann.
Russland wurde durch die Welthandelsorganisation (WTO) dazu verpflichtet, dass Vorkommen von BLV zu untersuchen. Denn ob das Virus von Milch oder Fleisch auf Menschen übertragen werden kann, ist nicht eindeutig geklärt. In der wissenschaftlichen Literatur wird nicht ausgeschlossen, dass bei Ausbruch der Rinderleukämie in seltenen Fällen auch menschliche Zellen infiziert werden können. So wurde in einer US-amerikanischen Studie ein Zusammenhang zwischen Brustkrebs bei Frauen und dem Verzehr von mit BLV-infiziertem Rindfleisch herstellt.
Die meisten Länder der Europäischen Union gelten seit vielen Jahren als frei von der Bovine-Leukose. In Ländern Südamerikas, Nordamerikas und Afrikas kommt das Virus in den Viehbeständen allerdings weiterhin vor. (AgE)