Rindfleischmarkt 2020 - aktueller Stand und Ausblick

Die weltweite Corona-Krise hat auch für den internationalen Fleischmarkt Konsequenzen, weshalb das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) jetzt seine Prognose vom Jahresanfang für 2020 merklich nach unten gesetzt hat. Die beginnende wirtschaftliche Rezession verbunden mit Kaufkraftverlusten sowie der fehlende Außerhausverzehr dämpften die Nachfrage der Verbraucher, erläuterten die Analysten aus Washington.
  • Erzeugung: Die weltweite Erzeugung von Rindfleisch sehen die USDA-Experten 2020 mit 61,5 Mio. t knapp unter dem Vorjahresniveau. Hier sollen sich die geringere Produktion in Indien, der EU, Argentinien und Australien mit einem höheren Aufkommen in Brasilien, China, und den USA die Waage halten.
  • Nachfrage: Der globale Rindfleischverbrauch wird vom USDA für 2020 mit 59,6 Mio. t als knapp stabil eingeschätzt. Deutliche Zuwächse in China sollen dabei den erwarteten Minderverzehr in Brasilien, der EU, Indien, Kanada und den USA ausgleichen.
  • Preisentwicklung: Die globalen Rindfleischpreise sind in den vergangenen Wochen deutlich gefallen. So haben in der EU, in Brasilien und China die Schlachtrinderpreise spürbar nachgegeben, da vertraute Absatzwege wegen logistischer Probleme oder dem Shutdown wegfielen. Die hochwertigen Edelteile vom Rind finden in den üblichen Absatzwegen der Hotels und Restaurants keine Abnehmer. Der Absatz in Schnellrestaurants (Burger; insb. Schlachtkuhabsatz) ist ebenfalls stark eingebrochen. Auch in der EU war zuletzt Preisdruck zu spüren. Die Preise für Jungbullen der Handelsklasse R3 haben sich laut der EU-Kommission seit Jahresbeginn um rund -6 % verringert. Schlachtkühe der Klasse 03 lagen zuletzt preislich um -10 % unter dem Vorjahresniveau.
  • Ausblick: Bei weltweit steigender Arbeitslosigkeit und Einkommensverlusten ist kaum eine schnelle Besserung in Sicht. Insbesondere, was den Absatz von Edelteilen betrifft.

Quelle: AgE